Schlafapnoe Operation Kosten in Deutschland

Immer mehr Schlafapnoe Betroffene möchten nicht mehr mit der CPAP Überdruckbeatmung leben. Viele reagieren allergisch, einige haben das Gefühl zu ersticken, viele stört die Lautstärke beim ein- und durchschlafen und es gibt wiederum welche, die es einfach unästhetisch und un-sexy finden vor dem Schlafengehen noch eine Atemmaske anzulegen.
Nach vielen Recherchen im Internet stoßen immer mehr Schlafapnoe-Patienten auf das Bimaxilläre Advancement. Diese Operationsmethode scheint die einzige zu sein, welche die Ursachen der Obstruktiven Schlafapnoe (und nur diese) beseitigt. Leider wird auf allen Seiten der Anbieter nirgends über die Kosten gesprochen. Wir haben bei mehreren Kliniken erkundigt und uns nach einem ungefähren Preis / Kostenübernahme durch die Krankenkasse / Private Krankenversicherung für die Operation erkundigt. Leider war da die Bereitschaft uns einen Preis zu nennen nicht sehr hoch. Dennoch haben wir folgendes herausgefunden.

In der Schweiz (Prof. Sailer Clinic) belaufen sich die Kosten auf ca. 75.000 SFR, das sind ca. 70.000€. Kosten werden Anteilig von der privaten Krankenversicherung erstattet, jedoch selten der komplette Betrag.

In der Heidelberger SeegartenKlinik belaufen sich die Schlafapnoe Operations- Kosten auf ca. 20.000€ – 45.000€.

In einigen Fällen reicht eine monomaxilläre Umstellungsosteotomie, d.h. es muss nur ein Kiefer neu positioniert werden, dadurch sind die Kosten dann dementsprechend günstiger. 

Schlafapnoe? Oft ist der Kiefer schuld!

Wenn nachts der Atem aussetzt, kann ein Blick auf Zähne und Kiefer oft Abhilfe schaffen. Denn nicht selten liegen übermäßigem Schnarchen und nächtlichen Atempausen anatomische Ursachen zugrunde.

Acht lange Jahre litt Mike Napoli an einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe.
Diese ernsthafte, schlafbezogene Atmungsstörung beeinflusste das Leben des US-Profi-Baseballspielers so immens, dass dieser noch während der laufenden Saison 2014 an das Beenden seiner Karriere dachte. Die Angst vor den nächtlichen Atemaussetzern führte zu Panikattacken vor dem Schlafengehen und stark kontrollierten Verhaltensmustern wie dem Schlafen bei offener Hotelzimmertür, um im Ernstfall Notärzten den Zugang zu erleichtern. Mit bis zu 100 Atemaussetzern in der Nacht musste der 34-jährige Profisportler rechnen, die sich auch auf seine Leistungsfähigkeit am Tag auswirkten. Chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck und depressive Verstimmungen waren die Folge.

Volkskrankheit obstruktive Schlafapnoe
Mike Napoli ist jedoch kein Einzelfall. Ähnliche Symptome zeigen schätzungsweise 2,4 Millionen Deutsche, überwiegend Männer und wie Napoli treibt es viele Betroffene an den Rand der Verzweiflung.
Die Schlafapnoe wird in den meisten Fällen durch eine Verengung der Atemwege hervorgerufen. Da sich während des Schlafs die Muskulatur entspannt, kommt es gerade in der Nacht zu den gefürchteten Atemproblemen, die sich in Aussetzern von 10 bis sogar 60 Sekunden bemerkbar machen können. Da die fehlende Atmung den Körper in Alarmzustand versetzt, schnellen Puls und Blutdruck rasant in die Höhe, um einen Weckvorgang einzuleiten. Zwar werden die Atemstörungen in der Regel von den betroffenen selbst selten wahrgenommen, doch sind die Symptome wie starkes und unregelmäßiges Schnarchen, starke Müdigkeit und Stimmungsschwankungen, abfallende Konzentrations- und Leistungsfähigkeit oder morgendliche Kopfschmerzen deutliche Warnsignale. Doch wie kann Betroffenen geholfen werden?

Unter Umständen können bestimmte Verhaltensweisen und Gewohnheiten wie Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum oder Übergewicht eine obstruktive Schlafapnoe verstärken, oftmals kann eine Veränderung dieser Gewohnheiten zu Verbesserungen führen. In den meisten Fällen empfehlen jedoch behandelnde Ärzte das nächtliche Tragen einer Beatmungsmaske. Die sogenannte CPAP-Therapie (nasal Continous Positive Airway Pressure). Hierbei wird dem Betroffenen kontinuierlich über eine Mund-Nasen-Maske mit leichtem Druck Umgebungsluft zugeführt, um so mögliche Atempausen zu überbrücken. Auch Mike Napoli versuchte es mit einer solchen Maske und scheiterte. Das Gefühl seine Atmung einer Maschine anzuvertrauen und ein Stück seiner Selbstständigkeit aufzugeben und somit Lebensqualität einzubüßen war für ihn unerträglich. Damit ist er kein Einzelfall.

Sollten gewöhnliche Therapieansätze wie Zahnschiene, Medikamente oder Beatmungsgeräte keinen Erfolg bringen oder vom Patienten nicht angenommen werden, lohnt es sich einen der wenigen Spezialisten für Schlafapnoe Chirurgie zu Rate zu ziehen. Er kann feststellen, ob den nächtlichen Atembeschwerden anatomische Ursachen zugrunde liegen. So kann die Rücklage eines oder beider Kiefer den Raum der oberen Atemwege einschränken und gerade in der Rückenlage, und während des Schlafens die Luftströmung blockieren. Unter Anwendung des Bimaxillären Advancement, einer Operationsmethode, die erstmals in den 70 Jahren zum Einsatz kam, werden Ober- und Unterkiefer des Betroffenen vorverlagert und so die Fehlstellung behoben. Der Raum zwischen Kiefer und Atemwege wird vergrößert und die Luft kann auch nachts ungehindert zirkulieren. Erste Fortschritte können schon direkt im Anschluss an die Operation bemerkt werden und verstärken sich im Laufe des Heilungsprozesses.

Mike Napoli rettete ein solcher Eingriff, nach eigenen Aussagen, die berufliche Karriere, die er sonst aufgrund abfallender Leistungsfähigkeit gezwungen worden wäre zu beenden.
Ein weiterer Nebeneffekt: Durch die Vorlagerung des Kiefers werden die Gesichtspartien von innen gestrafft, Patienten sehen so oft jünger aus und gewinnen an Attraktivität. In der Heidelberger Seegartenklinik, werden Operationen wie diese seit über zehn Jahren von Chefarzt Dr. Robert Frey und seinem Team mit Erfolg durchgeführt.

“Fälle wie die von Mike Napoli sehen wir in der Sprechstunde tagtäglich. Die OP Techniken und Instrumente sind mittlerweile so modern und gut, dass die Risiken auf ein Minimum reduziert werden können.” so Dr. Frey. Die meisten seiner Patienten sind zwischen 40 und 70 Jahre alt und haben es in der Regel zuvor mehrere Jahre erfolglos mit der CPAP-Therapie probiert. “Entweder haben die Betroffenen Probleme damit die Therapieanforderungen einzuhalten oder sie kommen mit der Beatmung grundsätzlich nicht zurecht”. Der Heidelberger Chirurg spricht hier aus Erfahrung, denn die Nachfrage zur operativen Behandlungsmethode steigt von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grund gibt es seit Kurzem in der SeegartenKlinik eine spezielle Schlafapnoe- Sprechstunde. Auch eine telefonische Erstberatung ist kostenlos möglich, montags bis freitags von 10:00 Uhr – 12:00 Uhr erreichen Sie die Hotline unter: 06221-3929301. Weitere Informationen unter. Schlafapnoe Operation: www.schlafapnoe.tv oder www.seegartenklinik.de

Gastbeitrag SeegartenKlinik

Dysgnathie OP Risiken – Die häufigsten Risiken

Die Risiken bei einer Kieferumstellungsosteotomie sind, wie bei jeder Operation, nicht zu vernachlässigen. Von Entzündungen und Nachblutungen bis hin zu Nervschädigungen reichen die Komplikationen vor und nach der Dysgnathie Operation.

Die häufigsten Risiken haben wir für Sie aufgelistet:

Nachblutungen

Überall wo geschnitten wird, blutet es beim gesunden Menschen. Nachblutungen, also Blutungen nachdem der Operateur fertig operiert und alles zu genäht hat sind dennoch keine Seltenheit.

Da Sie nach einer solchen Operation in der Regel mindestens für 2-5 Tage stationär behandelt werden, kann seitens der Klinik schnell reagiert werden und die Nachblutung durch Tupfer und Tamponaden recht schnell gestillt werden.

Achtung:

Der Operateur kann sicherlich je nach Operationstechnik und Erfahrung das Risiko einer Nachblutung minimieren.

  • Beispielsweise kann mit Elektrokoagulation gearbeitet werden, einer Art Strom-Skalpell welcher eine punktförmige Verbrennung bewirkt und damit das Gewebe trennt. Das gleichzeitige Schneiden und Verbrennen wirkt blutstillend.
  • Bei der Trennung der knöchernen Strukturen kann auf die Piezochirurgie zurückgegriffen werden. Einer Art Ultraschallsäge welche in hochfrequente versetzt wird und dadurch selektiv nur Knochensubstanz abgetragen wird. Weichgewebe (Nerven, Bindegewebe, Schleimhäute und Blutgefäße) wird nicht verletzt.

Schwellungen

Schwellungen sind eine normale und gesunde Reaktion des Körpers auf eine Verletzung. Auch nach einer  Dysgnathie Operation ist die Schwellung in den ersten drei postoperativen Tagen deutlich sichtbar. Auch Hämatome (blaue Flecken) sind in der Regel noch einige Tage nach der Operation zu erkennen.

Achtung: Durch eine selektive und konstante Kühlung kann die Schwellung, die durch das Druckgefühl auch sehr unangenehm sein kann, klein gehalten werden. Hierzu empfiehlt sich ein Kühlgerät wie z.B. Hiloterm um eine Schmerzlinderung und ein Abklingen der Schwellung zu gewährleisten. Aber auch gewöhnliche Kühlgelpads, welche dauerhaft wieder im Kühlschrank gekühlt werden sollten, können sehr hilfreich sein.

Blutverlust

Der Blutverlust bei einem erfahrenen Chirurgen ist oft sehr gering. In sehr seltenen Fällen wird während der Operation eine Bluttransfusion benötigt. Eine Eigenblutspende ist nicht sinnvoll, da diese aus Haltbarkeitsgründen maximal 1-2 Wochen vor der OP stattfinden müsste und der Körper nicht während der OP mit der Blutproduktion beschäftigt sein sollte.

Kiefergelenksbeschwerden

Menschen mit Dysgnathien leiden fast alle an Kiefergelenksbeschwerden. Dies ist bedingt durch die dauerhafte Fehlbelastung der Kiefergelenke. Nach der Opearation müssen sich die Kiefergelenke an die neue und regelrechte Belastung gewöhnen und es kommt dadurch oft zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Beschwerden.

Achtung: Durch eine gute physiotherapeutische Behandlung können die Beschwerden reduziert werden.

Nervschädigungen / Gefühlsstörungen

Selbst bei einem routinierten Operateur kann es zu Nervverletzungen und Durchtrennungen kommen. Besonders im Unterkiefer wird  durch die Knochenverschiebung eine Nervendehnung provoziert welche zu vereinzelten Gefühlsstörungen in der Unterlippe und im Kinn führen kann. Diese sind allerdings normal und das Gefühl kommt nach ca. 2-3 Monaten nach und nach wieder.

Achtung: Durch eine gute Dreidimensionale Planung können von Beginn an schwierige stellen erkannt werden, und der Operateur kann dadurch besser auf die anatomischen Gegebenheiten reagieren und an diesen Arealen besonders vorsichtig operieren. Auch hier bietet sich bei der Knochendurchtrennung die Piezochirurgie an. Das Risiko einer Verletzung oder gar Durchtrennung der Nerven kann dadurch noch weiter minimiert werden.

Infektionen / Entzündungen

Die Mundhöhle ist beim Menschen immer mit Keimen besiedelt und durch die offenen Wunden im Mundraum kann es zu Infektionen kommen. Durch eine gute Mundhygiene nach jeder Mahlzeit kann das Risiko minimiert werden. Auch regelmäßige Spülungen mit Chlorhexidin können das Risiko einer Infektion minimieren. Sollte es dennoch zu einer Infektion kommen, verzögert sich die Heilung um einige Tage. Nach der Operation werden Sie in der Regel mit Antibiotika versorgt und dadurch wird im Allgemeinen das Entzündungsrisiko sehr klein gehalten.

Zahnentfernung im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung

Gastartikel: Dr. Julie Rohde

Zahn- und Kieferfehlstellungen werden in der Regel mit dem Ziel behoben eine optimale Kaufunktion zu erreichen.

Ziel eines jeden Kieferorthopäden ist es dabei vor allem eine harmonische Ausformung beider Zahnbögen zu erhalten. Darüber hinaus sollte jedoch auch eine korrekte Stellung der Kiefer zueinander berücksichtigt werden.

Im Zuge der kieferorthopädischen Behandlung wird häufig vorgeschlagen bleibende Zähne aus dem Zahnbogen zu entfernen. Dabei sollten die Zahnstellung, das Platzangebot sowie das noch zu erwartende Wachstum der Kiefer berücksichtigt werden. Ganz wichtig ist dabei auch welcher Wachstumstyp vorliegt. So ist zwischen einem horizontalen und einem vertikalen Wachstumstyp zu unterscheiden.

Häufigster Grund für eine Zahnentfernung ist ein ausgeprägtes Missverhältnis zwischen der Zahngröße und der Kiefergröße. Ursache dafür ist in der Regel ein zu kleiner Kiefer. Nur in ganz seltenen Fällen sind zu große Zähne der Grund für den Platzmangel.

Ein zu kleiner Kiefer, also ein zu geringes Wachstum des Ober- und/oder Unterkiefers führt zwangsläufig zu einer Kieferfehlstellung.

Oftmals kann man eine korrekte Stellung der Kiefer zueinander mit Hilfe der Zahnstellung vortäuschen, zumindest intraoral. Äußerlich führt eine nicht korrekte Stellung der Kiefer jedoch zu einer Asymmetrie bzw. zu einem disharmonischen Enface- und Profilbild.

Nun kann man das Problem des zu kleinen Kiefers kaschieren indem man die Prämolaren entfernt.

Vorteile einer Prämolarenextraktion sind:

  • Der vorliegende Raummangel kann sehr schnell behoben werden. Engstände werden direkt beseitigt
  • Die kieferorthopädische Behandlungsdauer kann dadurch verkürzt werden


Nachteile
einer Prämolarenextraktion sind:

  • Vier gesunde Zähne gehen verloren
  • Einem Kind werden vier Zähne entfernt, dies kann ein traumatisches Erlebnis sein
  • Man beseitigt nur die Ursache des Problems und nicht das Problem selbst und Kieferfehlstellungen können massive Probleme hervorrufen wie zum Beispiel Kopf-, Rücken- und Kiefergelenksschmerzen und Schlafstörungen

Als Alternative kann man das Kieferwachstum fördern (dem sind jedoch Grenzen gesetzt) und die Kieferfehlstellung operativ korrigieren. Dies erfolgt über eine kombinierte kieferorthopädische und chirurgische Therapie.

Vorteile einer chirurgischen Korrektur:

  • Es kommt nicht zum Verlust gesunder Zähne (außer eventuell den Weisheitszähnen)
  • Der Patient kann selbstständig entscheiden was er möchte und bekommt nicht in jungen Jahren bereits Zähne entfernt
  • Die funktionellen und ästhetischen Nachteile einer Kieferfehlstellung werden beseitigt

Nachteile einer chirurgischen Korrektur:

  • Sie kann erst zum Wachstumsende erfolgen.
  • Es ist ein operativer Eingriff notwendig, der Risiken birgt und einen kurzen stationären Aufenthalt erfordert

Wenn sie nun vor der schweren Entscheidung stehen und das Für und Wider abwägen bedenken sie bitte folgendes:

Bisher haben sie wahrscheinlich nur mit einem Kieferorthopäden gesprochen. Da ihnen dieser Kieferorthopäde zur Extraktion geraten hat, ist davon auszugehen, dass er diese Möglichkeit der operativen Korrektur vorzieht. Dies tun leider die meisten Kieferorthopäden, da sie eine Operation in jedem Fall vermeiden wollen, selbst wenn diese die sinnvollere und auch langfristig betrachtet bessere Lösung darstellt.

Eine chirurgische Korrektur kommt für viele Kieferorthopäden einem Versagen gleich.

In jedem Fall kann ich Ihnen nur zu einer zweiten oder sogar dritten Meinung raten, denn es geht hier um gesunde Zähne.

Eine inoffizielle Befragung unter 10 Kollegen ergab, dass alle bei ihren eigenen Kindern keine Prämolaren entfernen lassen würden.

Bei Rückenschmerzen ab zum Zahnarzt!

Ist der Zahnarzt bei Nacken- und Rückenschmerzen der richtige Ansprechpartner? Unter Umständen ja, denn Schmerzen im Haltungsapparat sind nur ein Teil möglicher Begleiterscheinungen die durch eine Fehlstellung von Zähnen und Kiefer hervorgerufen werden können. Viele unterschiedliche Schmerzen können uns in unserem Alltag begleiten und auf Dauer unser Wohlbefinden immens beeinträchtigen. Nicht immer sind die Orte des Schmerzes auch die der Schmerzursache. Ein Zusammenhang von Kausystem und Gelenkschmerzen der Knie oder Hüftfehlstellungen scheint auf den ersten Blick unglaubwürdig. Doch bei genauem Hinsehen werden die Zusammenhänge klarer:

Das Gebiss eines vollbezahnten Menschen besteht aus 32 Zähnen, darunter Seiten- und Frontzähne, erster sind von besonderer Bedeutung. Die wichtigste Funktion dieser Zähne ist unbestritten die Zerkleinerung der Nahrung durch einen beim Kauen entstehenden Mahlvorgang. Doch auch zur Stressblockade werden diese Zähne in Anspruch genommen. Bei möglichem Stress, sowie bei Sport oder anderen körperlichen Anstrengungen oder Anspannungen werden Seiten- und Backenzähne oft zusammengepresst. Wird der natürliche Biss durch abweichende Faktoren wie fehlende oder überkronte Zähne oder Schiefstellungen gestört, ändert auch der Kiefer seine Stellung bei der Kau- bzw. Bissbewegung.

Auch bei dauerhaften und anatomisch bedingten Kieferfehlstellungen wie zum Beispiel der Dysgnathie werden bestimmte Muskelgruppen des Kau- und Gesichtsapparates beider Körperhälften ungleichmäßig beansprucht. Daraus resultiert in erster Linie eine Übersäuerung der Muskulatur ein sogenannter Muskelkater, der den Muskel dazu bringt sich zu schonen und somit das Kausystem im weiteren Verlauf nachhaltig verändert, d.h., weitere Muskelgruppen werden überbeansprucht und neigen so zu Verspannungen und Übersäuerungen. Muskelgruppen wie die des Nacken- Schulter- oder Rückenbereiches können so in Folge dieser Fehlbelastung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ob eine Kieferfehlstellung vorliegt, kann ein Facharzt recht schnell sehen und den Schweregrad mithilfe von Röntgenbildern beurteilen. Er kann dann im Anschluss zu weiterführenden Behandlungen beraten. In manchen Fällen kann dem Patienten schon durch eine physiotherapeutische Betreuung oder eine auf ihn angepasste Aufbissschiene Linderung verschafft werden, doch bei einer ausgeprägten Fehlstellung kann nur eine kombinierte Kieferorthopädisch-Chirurgische Behandlung helfen. Nach einer erfolgreichen Behandlung sollten jedoch die darauf basierenden Schmerzen der nach und nach Vergangenheit angehören.

Schnarchen und Schlafapnoe, keine reine Männersache!

Wenn man ans Schnarchen denkt, hat man ihn schon vor Augen: Den etwas dickeren, bärtigen Mann mit Schlafbrille. Was für die meisten typisch männlich ist, trifft leider auch auf Millionen von Frauen zu. Schlafapnoe kann bei Frauen in jedem Alter auftreten, manchmal mit Begleitsymptomen, manchmal aber auch ohne. Viele Frau wissen überhaupt nicht dass sie schnarchen.

Anhaltspunkte sind oft:

  • Tagesmüdigkeit
  • Depression
  • Chronischer Kopfschmerz
  • Verminderte Libido
  • Gewichtszunahme
  • Schnarchen
  • Schläfrigkeit
  • Erschöpfung

Die Folgen reichen von Kopfschmerzen und Bluthochdruck bis hin zu Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Diabetes. Wenn man trotz 7-8 Stunden täglichen Schlafs das Gefühl hat übermüdet zu sein und nachts des öfteren aufwacht, könnte die obstruktive Schlafapnoe die Übeltäterin sein.

Gründe hierfür sind oft Dysgnathien, eine Rücklage des Unterkiefers oder des Oberkiefers kann durch Einengung der Atemwege das Schnarchen verursachen. Der Körper benötigt eine massive Anstrengung um dennoch genügend Atemluft in die Lunge zu befördern. Irgendwann ist der Körper so sehr übermüdet, dass die Atmung schlichtweg ausgesetzt wird um endlich Ruhe zu finden. Diese sogenannten Apnoephasen (Atemaussetzer) können bis zu 3 Minuten lang sein. Versuchen Sie doch mal nur 60 Sekunden lang die Luft anzuhalten, es ist für einen ungeübten Menschen gar nicht so leicht. Der Körper wird in den Apnoephasen nicht mit Sauerstoff versorgt, die Sättigung sinkt und das Gehirn schlägt Alarm.

Alle Funktionen werden schnell wieder hochgefahren, das Herz beginnt sehr schnell zu schlagen und vom Gehirn kommt durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das Signal zum Wecken! Von diesem ganzen Vorgang merkt der Betroffene meistens nichts. Durch das ständige Wecken erhält der Körper nicht den benötigten Tiefschlaf und durch das andauernde Hochfahren der Herzfunktion wird das Herz-Kreislauf-System sehr belastet.

Bei Frauen tritt die obstruktive Schlafapnoe seltener auf als bei Männern, dennoch ist sie eine gefährliche Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Eine genaue Untersuchung bei einem Schlafmediziner ist essenziell. Auch ein Kieferchirurg, Kieferorthopäde oder Zahnarzt sollte zwecks Ausschluss einer Kieferfehlstellung zu Rate gezogen werden.

Dysgnathie als Ursache für Depressionen?

Über die Ursachen von Depressionen wird meist nur gerätselt. Oft sind Depressionen aber auch rein körperlich bedingt. Beispielsweise treten sie bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Schlafapnoe häufiger auf als bei körperlich gesunden Menschen. Ebenso kann eine Medikamenten- oder Alkoholabhängigkeit zu einer Depression führen. Was aber sehr viele Ärzte bisher fast komplett außer Acht lassen ist die Dysgnathie oder Zahnfehlstellung.

Hausärzte, Psychologen und Psychiater behandeln depressive Patienten meist mit Psychopharmaka und gehen selten von körperlichen Ursachen aus. Auch Zahnärzte und Kieferorthopäden sind oft nur auf den einzelnen Zahn oder die Ästhetik fixiert. Auf die Idee dass eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung zu einer Depression führt kommt selten ein Arzt.

Es ist mehrfach beschrieben dass Depressionen mitunter  durch chronische Schmerzen verursacht werden können. Warum also nicht durch ständige Verspannungsschmerzen an Kopf-, Nacken-, Rücken- und Gesichtsmuskulatur? Oft sind die Kiefergelenke soweit abgerieben dass Knochen an Knochen reibt. Dies verursacht einen andauernden Schmerz. Viele bemerken die schmerzhaften Zustände gar nicht. Da die Betroffenen schon sehr lange damit leben, erachten sie diesen Zustand als normal. Ebenso begünstigt eine Dysgnathie oft die obstruktive Schlafapnoe. Durch eine Rücklage des Unterkiefers wird beispielsweise die Zunge nach hinten gedrückt und verhindert so Nachts eine ausreichende Luftzufuhr. Eine Schlafapnoe führt nach längerer Zeit nicht selten durch Übermüdung zu depressiven Verstimmungen.

Deutsche Wissenschaftler stellten nach einer Untersuchung von über 4500 Patienten fest dass CMD Schmerzen ein körperliches Symptom einer Depression sein könnten. Journal of Pain (2013). Die Erklärung hierfür ist dass depressive Menschen eine höhere Kiefermuskelaktivität haben als gesunde Menschen und dadurch die Entzündungen und Schmerzen entstehen.

Fazit: Bei Depressionen hilft manchmal auch der Gang zum Zahnarzt / Kieferchirurgen / Kieferorthopäden des Vertrauens.  Einige sind mit dem Thema vertraut, nur erzählt selten ein Patient seinem Zahnarzt etwas über seine Depressionen. Bis jetzt.

Kaugummi kauen trotz Kieferfehlstellung?

Dysgnathie-Patienten leiden meist an Arthrose an den Kiefergelenken. Die andauernde Fehlbelastung des Kiefers zerstört mit der Zeit den Knorpel in den Kiefergelenken. Die Folge: Es reibt Knochen an Knochen und verursacht schwere Schmerzen bei der kleinsten Bewegung. Für Arthrose anfällig sind meist die Gelenke, die von starken Kräften beeinflusst werden, wie beispielsweise das Kniegelenk.

Auch das Kiefergelenk kann von dieser Abnutzung betroffen sein. Meistens sind Fehlstellungen, Unfälle aber auch anhaltende falsche Belastung der Grund. Wenn man es am Tag hochrechnet, haben unsere Oberkiefer und Unterkieferzähne maximal 40 Minuten des Tages Kontakt miteinander. In der restlichen Zeit befinden Sie die Kiefer in Ruheposition, dabei sind die Lippen in der Regel geschlossen und die Zähne beißen nicht aufeinander.
Menschen, die ständig Kaugummi kauen, nehmen dem Kiefer die notwendigen Ruhepausen. Dadurch werden die Kiefergelenke außergewöhnlich stark belastet. Dies verursacht Verspannungen und Schmerzen an Rücken, Kopf und Gesicht.

Wenn eine Schädigung der Kiefergelenke durch eine Dysgnathie bereits vorliegt, sollte man am besten auf das Kaugummi kauen verzichten oder es zumindest reduzieren. Dies kann sonst zu einer Verschlimmerung des Gelenkverschleißes führen. Bei Menschen mit intakten Kiefergelenken kann das gelegentliche Kaugummi-Kauen nicht zu Beschwerden führen.

Das hilft gegen nächtliches Zähneknirschen

Viele Menschen knirschen nachts mit den Zähnen. Das verursacht nicht nur unangenehme Geräusche, sondern kann zu ernsthaften Beschwerden führen. Es gibt Methoden, das zu verhindern.

Bruxismus lautet der Fachausdruck für das Zähneknirschen. Dabei wird meist nachts geknirscht oder gepresst – mit den Zähnen oder der Zunge. Was lustig klingt, kann erste Konsequenzen haben.

Beim Knirschen beißt man unbewusst mit den Zähnen hin und her, wobei ein Geräusch entsteht, das etwa so angenehm ist wie jenes, wenn man mit dem Fingernagel über eine Tafel fährt. Andere beißen im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne zusammen, pressen mit der Zunge gegen die Zahnreihen oder saugen ihre Wangen ein und beißen auf den Innenseiten herum.

Im schlimmsten Fall fallen Zähne aus

All das hinterlässt auf Dauer Spuren: Die Zähne werden kürzer, es gibt kein Fissurenrelief mehr, die oberste Schicht wird auf Dauer weggerieben. Wenn die oberste Schicht weggeschmirgelt ist werden die Zähne immer empfindlicher. Im schlimmsten Fall kann sich der Kieferknochen verändern, die Zähne können sich lockern – und ausfallen. Wer die Zähne aufeinander presst, kann sie zerbröseln.

Denn Knirschen und Pressen geschieht mit einem unglaublichen Druck, wodurch die Muskulatur im Gesicht – vor allem im Kiefer – aber auch im Nacken, in der Schulter bis weiter hinunter verhärtet. Durch die verhärteten Muskeln kommt es oft zu Kopfschmerzen, zu Tinnitus und Sichtfeldeinschränkungen. Nicht zuletzt bekommen Betroffene den Mund nur mit Schmerzen und Knacken weiter geöffnet, das Kiefergelenk wird geschädigt.

Mehrere Ursachen für Zähneknirschen möglich

Die Ursache kann eine Zahn- oder Kieferfehlstellung sein, etwa wenn das Kiefergelenk nicht richtig steht. Auch kann ein ungleiches Verhältnis der Muskeln und Bänder vorliegen, zum Beispiel, wenn man immer nur auf einer Seite kaut.

Oft hat das Knirschen aber mit den Lebensumständen zu tun. Eine hohe Belastung im Job, Ärger in der Beziehung und Anspannung kann man tagsüber kontrollieren – nachts aber toben die Belastungen sich aus. Eine Aufbissschiene kann die Zähne schützen diese sollten alle halbe Jahr überprüft werden.

Um die akuten Schmerzen zu lindern, verschreibt der Arzt meist Physiotherapie. Doch die Ursache ist damit nicht behoben. Daher sollte man seine Wahrnehmung schärfen und beobachten, wann auch tagsüber die Zähne aufeinanderliegen. Denn eigentlich haben Zähne nur beim Essen und Schlucken miteinander Kontakt. Im entspannten Zustand nie.

Schon tagsüber bewusst Druck ablassen

Mehrmals am Tag sollte man sich die Frage stellen, wie es einem gerade geht, um seine Gefühle wahrzunehmen statt sie wegzudrängen. Ebenso hilft es herausfinden, was einen wann unter Druck setzt. Dann muss man einen Weg finden, mit den Situationen oder Menschen anders umzugehen. Bloß nicht weiter runterschlucken.

Auch mit einigen Übungen kann man dem Knirschen etwas entgegensetzen. So kann man den Mund mehrmals am Tag weit öffnen, um die Muskulatur zu dehnen. Es wird empfohlen, sich Übungen vom Physiotherapeuten zeigen zu lassen, um die Muskulatur zu dehnen und zu kräftigen.

Chirurgische Korrektur der Dysgnathie

Eine chirurgische Korrektur des Fehlbisses oder der Zahnfehlstellung kann die Ursache des Knirschens und Pressens beheben. Viele Kieferchirurgen bieten hierfür eine eigenen Dysgnathie-Sprechstunde an.

Dysgnathie OP Kostenübernahme?

Viele Betroffene wissen gar nicht dass eine Dysgnathie kein rein ästhetischer Makel ist. Eine Dysgnathie ist eine ernst zunehmende Erkrankung und die Behandlung wird daher von gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen übernommen.

Der erste Weg führt in der Regel zum Kieferorthopäden, das große Problem dabei ist: Viele Kieferorthopäden klären die Patienten schlecht bis gar nicht über die Möglichkeit einer chirurgischen Korrektur der Dysgnathie auf. Stattdessen wird den Patienten oft gesagt dass man die Kieferfehlstellung auch rein Kieferorthopädisch behandeln kann, die Kosten aber nicht von der Krankenkasse übernommen werden und sie diese selbst bezahlen müssen. Die Patienten willigen der teuren Behandlung oft ein, in der Hoffnung auf einer Linderung ihrer Leiden.

Fakt ist: Eine Kieferfehlstellung lässt sich nur ganz selten rein kieferorthopädisch korrigieren. Und wenn, dann in sehr frühen Jahren. Bei Erwachsenen kann eine Zahnfehlstellung korrigiert werden, aber eine wirkliche Kieferfehlstellung, also ein Missverhältnis der Kiefer, kann nur in einer kieferorthopädisch-chirurgischen Kombinationsbehandlung erfolgen.

Sprechen Sie also Ihren Kieferorthopäden direkt auf die Dysgnathie-Chirurgie an, und holen Sie sich bei Bedarf lieber eine Zweit- oder Drittmeinung bei anderen Kieferorthopäden oder Kieferchirurgen.

Kostenübername Kieferorthopäde

Ihr behandelnder Kieferorthopäde oder Chirurg stellt in der Regel die Diagnose. Der Kieferchirurg teilt ihrem Kieferorthopäden ein Behandlungsvorschlag mit. Der Kieferorthopäde erstellt einen Heil-und Kostenplan und beantragt bei Ihrer Krankenversicherung / Krankenkasse die Kombinationsbehandlung. Diese wird in der Regel von den Krankenkassen innerhalb von 2-4 Wochen bearbeitet. Ihr Kieferorthopäde erhält dann bestenfalls eine Genehmigung und kann mit der Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange beginnen. Durch diverse Zusatzzahlungen können Sie beispielsweise Keramikbrackets bekommen, oder eine festsitzende Apparatur hinter den Zähnen. Während der Operation ist allerdings eine kieferorthopädische Bebänderung von vorne essentiell.

Kostenpunkt: Eigenanteil von 20% der Behandlungskosten. Diese können allerdings nach der Behandlung von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden.  Weitere Zusatzkosten je nach Material und Technik.

Kostenübernahme Kieferchirurg

Sobald der Kieferorthopäde mit seiner Behandlung fertig ist, kann operiert werden. Normalerweise teilt der Kieferorthopäde das dem Chirurgen und auch dem Patienten rechtzeitig mit, so dass ausreichend Zeit zur Findung eines OP-Termins bleibt. Die Kosten der Operation werden ebenfalls von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Auch viele Chirurgen bieten Zusatzleistungen wie z.B. eine 3D Planung und 3D Splinterstellung gegen eine private Zuzahlung an. Diese sind oft sehr Sinnvoll und erleichtern dem operierenden Arzt  die Behandlung. Die Zusatzkosten belaufen sich in der Regel auf ca. 1500,00€ bis 4000,00€. Die SeegartenKlinik Heidelberg bietet allerdings seinen Patienten ein Komplettpaket ohne Zuzahlung an. Darin sind inbegriffen: 3D Planung des Gesichts und der Atemwege, schlafmedizinische Untersuchung (vor und nach der Operation) und eine 4D Haltungsanalyse (vor und nach der Operation).

Kostenpunkt: Alles notwendige wird komplett von den Krankenkassen übernommen. Mögliche Zusatzkosten je nach Vereinbarung mit dem Kieferchirurgen: 3D Planung, 3D Simulation, Splintherstellung

Kostenübernahme Stationärer Aufenthalt

Nach einer solchen Operation kann und sollte man nicht nach Hause gehen. Die Kosten für die notwendige stationäre Aufnahme werden ebenfalls von den Krankenkassen übernommen. Die Kliniken rechnen in der Regel nach (DRG-)Fallpauschalen ab. D.h. Es wird eine mit den Krankenkassen vereinbarte Pauschale abgerechnet, diese ist je nachdem was genau gemacht wurde immer verschieden.  Der Patient bleibt für gewöhnlich zwei bis acht Nächte in der Klinik und kann danach nach Hause.

Kostenübernahme Stationärer Aufenthalt in Privatklinik

Auch eine postoperative Nachsorge in einer Privatklinik ist in vielen Fällen auch als Kassenpatient möglich. Diverse Krankenkassen ermöglichen ihren Versicherten auch einen Aufenthalt in einer Privatklinik und erstatten ihnen die Kosten, welche auch bei einer Kassenärztlichen-Vertragsklinik entstanden wären. Diese sind aber in vielen Fällen gleich. Ein Anruf bei der Krankenkasse bringt Klarheit.