Wissen, warum der Atem aussetzt

Gastbeitrag: Gesellschaft zur Heilung der Schlafapnoe

Bei Verdacht auf Schlafapnoe wird bei Betroffenen in der Regel eine Untersuchung im Schlaflabor vorgenommen. Dort ermitteln die Ärzte die Anzahl der nächtlichen Atemaussetzer und stellen somit den Schweregrad der Erkrankung fest. Doch die Ursache für die Atemaussetzer bestimmen die Mitarbeiter des Schlaflabors nicht. „In den meisten Fällen wird die Krankheit von verengten Atemwegen verursacht. Hauptgrund ist ein nicht ausreichend nach vorne gewachsener Kiefer. Doch es gibt auch Betroffene, die an nächtlichen Atemaussetzern leiden, obwohl ihre Atemwege eigentlich weit genug sind. Das Wissen um die Ursachen gibt Aufschlüsse für individuelle Therapiemöglichkeiten“, weiß Heiko Musiolik, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Heilung der Schlafapnoe. Um die Ursachen der Atemaussetzer eindeutig zu ermitteln, ist eine digitale, dreidimensionale Atemwegsanalyse erforderlich. Schlaflabore bieten diese Untersuchung meist nicht an, da sie nicht über die technische Ausstattung verfügen.

Bildgebende Diagnostik zur Ursachenforschung
Schlaflabore therapieren über 90 Prozent der Schlafapnoiker mit einer Überdruckbeatmungsmaske. Diese lässt sich bei engen sowie weiten Atemwegen verwenden und lindert die Symptome der Schlafapnoe. Doch viele Betroffene haben bei der Nutzung der Atemmaske Probleme. Sie bekommen in der Nacht Panikattacken oder entwickeln Kontaktallergien und brechen die Therapie ab. Langfristig führen unbehandelte Atemaussetzer jedoch zu lebensgefährlichen Herz- und Kreislaufschädigungen. Denn auf jeden Atemaussetzer folgt eine Weckreaktion, die den Körper unter deutlichen Stress setzt. „Betroffene, die an Atemstillständen leiden, obwohl ihre Atemwege weit genug sind, müssen jedoch nicht mit einer Atemmaske therapiert werden. Hier liegen die Ursachen woanders. Zur Therapie reicht in diesen Fällen meist eine sogenannte „Kopf-Kinn-Kappe“. Sie verhindert, dass im Schlaf der Mund zu weit geöffnet wird. Um dies feststellen zu können, muss jedoch eine bildgebende Diagnostik erfolgen“, erklärt Dr. Robert Frey, Ärztlicher Direktor der Heidelberger SeegartenKlinik. Private Krankenversicherungen übernehmen die komplette bildgebende Diagnostik, also beispielsweise die digitale Volumentomographie (DVT), Fernröntgenbilder oder Orthopantomogramme. Gesetzliche Krankenversicherungen bezahlen hingegen nur das Fernröntgenbild. „In manchen Fällen ist das Fernröntgenbild nicht eindeutig genug und weitere Untersuchungen zur Ursachenforschung müssen erfolgen. Für die Patienten der SeegartenKlinik sind sie generell kostenfrei und die Klinik übernimmt auch die möglichen Kosten einer DVT-Untersuchung“, berichtet Dr. Frey.

Ursachenbeseitigung durch operative Therapie
Bei stark verengten Atemwegen lassen sich diese durch eine Operation er-weitern, sodass eine Überdruckmaske nicht mehr nötig ist und die Ursache für die Atemaussetzer dauerhaft bekämpft wird. Bei dem Eingriff lagern Ärzte den Unter- und Oberkiefer nach vorne, wodurch sich mehr Platz für die Atemwege schaffen lässt.
Weitere Informationen unter www.schlafapnoe.tv

Die Gesellschaft zur Heilung der Schlafapnoe mbH hat es sich zur Aufgabe gemacht zum Krankheitsbild obstruktive Schlafapnoe aufzuklären. Dies betrifft sowohl die Krankheit selbst, als auch ihre Begleiterscheinungen. Außerdem steht die Weitergabe von Informationen zu aktuellen Entwicklungen aller Behandlungsmöglichkeiten im Vordergrund. Dabei geht es um Formen der Symptomtherapie und operativen Ursachenbehebung. Schlafapnoe ist eine Erkrankung, bei der Menschen Atemaussetzer im Schlaf erleiden. Bei der weitaus häufigsten Form, dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), bekommen Betroffene durch eine Behinderung der oberen Atemwege zu wenig Luft. Langzeitfolgen einer Schlafapnoe können Bluthochdruck, ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte, Diabetes Typ 2, Depressionen und Sekundenschlaf sein.

Kontakt
Gesellschaft zur Heilung der Schlafapnoe mbH
Haagstraße 9
91054 Erlangen

Schlafapnoe Operation Kosten in Deutschland

Immer mehr Schlafapnoe Betroffene möchten nicht mehr mit der CPAP Überdruckbeatmung leben. Viele reagieren allergisch, einige haben das Gefühl zu ersticken, viele stört die Lautstärke beim ein- und durchschlafen und es gibt wiederum welche, die es einfach unästhetisch und un-sexy finden vor dem Schlafengehen noch eine Atemmaske anzulegen.
Nach vielen Recherchen im Internet stoßen immer mehr Schlafapnoe-Patienten auf das Bimaxilläre Advancement. Diese Operationsmethode scheint die einzige zu sein, welche die Ursachen der Obstruktiven Schlafapnoe (und nur diese) beseitigt. Leider wird auf allen Seiten der Anbieter nirgends über die Kosten gesprochen. Wir haben bei mehreren Kliniken erkundigt und uns nach einem ungefähren Preis / Kostenübernahme durch die Krankenkasse / Private Krankenversicherung für die Operation erkundigt. Leider war da die Bereitschaft uns einen Preis zu nennen nicht sehr hoch. Dennoch haben wir folgendes herausgefunden.

In der Schweiz (Prof. Sailer Clinic) belaufen sich die Kosten auf ca. 75.000 SFR, das sind ca. 70.000€. Kosten werden Anteilig von der privaten Krankenversicherung erstattet, jedoch selten der komplette Betrag.

In der Heidelberger SeegartenKlinik belaufen sich die Schlafapnoe Operations- Kosten auf ca. 20.000€ – 45.000€.

In einigen Fällen reicht eine monomaxilläre Umstellungsosteotomie, d.h. es muss nur ein Kiefer neu positioniert werden, dadurch sind die Kosten dann dementsprechend günstiger. 

Schlafapnoe? Oft ist der Kiefer schuld!

Wenn nachts der Atem aussetzt, kann ein Blick auf Zähne und Kiefer oft Abhilfe schaffen. Denn nicht selten liegen übermäßigem Schnarchen und nächtlichen Atempausen anatomische Ursachen zugrunde.

Acht lange Jahre litt Mike Napoli an einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe.
Diese ernsthafte, schlafbezogene Atmungsstörung beeinflusste das Leben des US-Profi-Baseballspielers so immens, dass dieser noch während der laufenden Saison 2014 an das Beenden seiner Karriere dachte. Die Angst vor den nächtlichen Atemaussetzern führte zu Panikattacken vor dem Schlafengehen und stark kontrollierten Verhaltensmustern wie dem Schlafen bei offener Hotelzimmertür, um im Ernstfall Notärzten den Zugang zu erleichtern. Mit bis zu 100 Atemaussetzern in der Nacht musste der 34-jährige Profisportler rechnen, die sich auch auf seine Leistungsfähigkeit am Tag auswirkten. Chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck und depressive Verstimmungen waren die Folge.

Volkskrankheit obstruktive Schlafapnoe
Mike Napoli ist jedoch kein Einzelfall. Ähnliche Symptome zeigen schätzungsweise 2,4 Millionen Deutsche, überwiegend Männer und wie Napoli treibt es viele Betroffene an den Rand der Verzweiflung.
Die Schlafapnoe wird in den meisten Fällen durch eine Verengung der Atemwege hervorgerufen. Da sich während des Schlafs die Muskulatur entspannt, kommt es gerade in der Nacht zu den gefürchteten Atemproblemen, die sich in Aussetzern von 10 bis sogar 60 Sekunden bemerkbar machen können. Da die fehlende Atmung den Körper in Alarmzustand versetzt, schnellen Puls und Blutdruck rasant in die Höhe, um einen Weckvorgang einzuleiten. Zwar werden die Atemstörungen in der Regel von den betroffenen selbst selten wahrgenommen, doch sind die Symptome wie starkes und unregelmäßiges Schnarchen, starke Müdigkeit und Stimmungsschwankungen, abfallende Konzentrations- und Leistungsfähigkeit oder morgendliche Kopfschmerzen deutliche Warnsignale. Doch wie kann Betroffenen geholfen werden?

Unter Umständen können bestimmte Verhaltensweisen und Gewohnheiten wie Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum oder Übergewicht eine obstruktive Schlafapnoe verstärken, oftmals kann eine Veränderung dieser Gewohnheiten zu Verbesserungen führen. In den meisten Fällen empfehlen jedoch behandelnde Ärzte das nächtliche Tragen einer Beatmungsmaske. Die sogenannte CPAP-Therapie (nasal Continous Positive Airway Pressure). Hierbei wird dem Betroffenen kontinuierlich über eine Mund-Nasen-Maske mit leichtem Druck Umgebungsluft zugeführt, um so mögliche Atempausen zu überbrücken. Auch Mike Napoli versuchte es mit einer solchen Maske und scheiterte. Das Gefühl seine Atmung einer Maschine anzuvertrauen und ein Stück seiner Selbstständigkeit aufzugeben und somit Lebensqualität einzubüßen war für ihn unerträglich. Damit ist er kein Einzelfall.

Sollten gewöhnliche Therapieansätze wie Zahnschiene, Medikamente oder Beatmungsgeräte keinen Erfolg bringen oder vom Patienten nicht angenommen werden, lohnt es sich einen der wenigen Spezialisten für Schlafapnoe Chirurgie zu Rate zu ziehen. Er kann feststellen, ob den nächtlichen Atembeschwerden anatomische Ursachen zugrunde liegen. So kann die Rücklage eines oder beider Kiefer den Raum der oberen Atemwege einschränken und gerade in der Rückenlage, und während des Schlafens die Luftströmung blockieren. Unter Anwendung des Bimaxillären Advancement, einer Operationsmethode, die erstmals in den 70 Jahren zum Einsatz kam, werden Ober- und Unterkiefer des Betroffenen vorverlagert und so die Fehlstellung behoben. Der Raum zwischen Kiefer und Atemwege wird vergrößert und die Luft kann auch nachts ungehindert zirkulieren. Erste Fortschritte können schon direkt im Anschluss an die Operation bemerkt werden und verstärken sich im Laufe des Heilungsprozesses.

Mike Napoli rettete ein solcher Eingriff, nach eigenen Aussagen, die berufliche Karriere, die er sonst aufgrund abfallender Leistungsfähigkeit gezwungen worden wäre zu beenden.
Ein weiterer Nebeneffekt: Durch die Vorlagerung des Kiefers werden die Gesichtspartien von innen gestrafft, Patienten sehen so oft jünger aus und gewinnen an Attraktivität. In der Heidelberger Seegartenklinik, werden Operationen wie diese seit über zehn Jahren von Chefarzt Dr. Robert Frey und seinem Team mit Erfolg durchgeführt.

“Fälle wie die von Mike Napoli sehen wir in der Sprechstunde tagtäglich. Die OP Techniken und Instrumente sind mittlerweile so modern und gut, dass die Risiken auf ein Minimum reduziert werden können.” so Dr. Frey. Die meisten seiner Patienten sind zwischen 40 und 70 Jahre alt und haben es in der Regel zuvor mehrere Jahre erfolglos mit der CPAP-Therapie probiert. “Entweder haben die Betroffenen Probleme damit die Therapieanforderungen einzuhalten oder sie kommen mit der Beatmung grundsätzlich nicht zurecht”. Der Heidelberger Chirurg spricht hier aus Erfahrung, denn die Nachfrage zur operativen Behandlungsmethode steigt von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grund gibt es seit Kurzem in der SeegartenKlinik eine spezielle Schlafapnoe- Sprechstunde. Auch eine telefonische Erstberatung ist kostenlos möglich, montags bis freitags von 10:00 Uhr – 12:00 Uhr erreichen Sie die Hotline unter: 06221-3929301. Weitere Informationen unter. Schlafapnoe Operation: www.schlafapnoe.tv oder www.seegartenklinik.de

Gastbeitrag SeegartenKlinik

Ist Schlafapnoe heilbar?

Jeder Schlafapnoe-Betroffene der im Internet nach einer Heilung für seine Krankheit sucht, gelangt früher oder später auf Seiten von Ärzten und Kliniken die behaupten sie können die obstruktive Schlafapnoe heilen. Die Lösung heißt bimaxilläres Advancement. Diese OP Technik ist eigentlich nichts anderes als eine Vorverlagerung beider Kiefer. Sehr viele Dysgnathie Patienten bei denen die Kieferfehlstellung nach vorne korrigiert wurde berichten von besserer Atmung und ihre Partner von weniger Schnarchen. Sie fühlen sich erholter und fitter.

Mit freundlicher Genehmigung der Seegartenklinik Heidelberg
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Mit freundlicher Genehmigung der Seegartenklinik Heidelberg

Grundsätzlich ist das bimaxilläre Advancement also die Vorverlagerung beider Kiefer die wahrscheinlich beste Methode um eine Verengung der Atemwege zu beseitigen. Für die Verengung der Atemwege bei der obstruktiven Schlafapnoe sind der weiche Gaumen und die Zunge verantwortlich. Eine Verlagerung der Kiefer führt anatomisch zwangsläufig zu einer Verbreiterung der Atemwege.

 

 

 

Die Frage ist dennoch: Kann man von einer Heilung sprechen?

Die Zulässigkeit einer ärztlichen Werbung richtet sich nach den Vorgaben der Berufsordnung für Ärzte einerseits und nach den Vorgaben des Heilmittelwerbegesetzes und des allgemeinen Wettbewerbsrechts (UWG) andererseits. Da es sich bei der Berufsordnung „nur“ um eine Satzung handelt, die nur für die Mitglieder der Ärztekammer verbindlich ist, ist zunächst das Wettbewerbsrecht im Heilmittelwerbegesetz (HWG) und Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) als bundesweit geltendes Recht zu prüfen.

㤠3 Heilmittelwerbegesetz lautet:

Unzulässig ist eine irreführende Werbung. Eine Irreführung liegt insbesondere dann vor,

  1. wenn Arzneimitteln, Medizinprodukten, Verfahren, Behandlungen, Gegenständen oder anderen Mitteln eine therapeutische Wirksamkeit oder Wirkungen beigelegt werden, die sie nicht haben,
  2. wenn fälschlich der Eindruck erweckt wird, dass

a) ein Erfolg mit Sicherheit erwartet werden kann,

b) bei bestimmungsgemäßem oder längerem Gebrauch keine schädlichen Wirkungen eintreten,

c) die Werbung nicht zu Zwecken des Wettbewerbs veranstaltet wird,

  1. wenn unwahre oder zur Täuschung geeignete Angaben

a) über die Zusammensetzung oder Beschaffenheit von Arzneimitteln, Medizinprodukten, Gegenständen oder anderen Mitteln oder über die Art und Weise der Verfahren oder Behandlungen oder

b) über die Person, Vorbildung, Befähigung oder Erfolge des Herstellers, Erfinders oder der für sie tätigen oder tätig gewesenen Personen gemacht werden.“

Das Heilmittelwerbegesetz selbst ist nur ein Spezialfall des allgemein geltenden Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Der Anhang zum UWG enthält eine so genannte „blacklist“ von definitiv unzulässigen Werbemaßnahmen.

Nr. 18 der blacklist lautet:

Unzulässige geschäftliche Handlungen im Sinne des § 3 Abs. 3 sind […]

  1. die unwahre Angabe, eine Ware oder Dienstleistung könne Krankheiten, Funktionsstörungen oder Missbildungen heilen;

Durch die Aussage, dass ein Arzt die obstruktive Schlafapnoe heilen könne, liegt in diesem Falle das jeweils zweite Tatbestandsmerkmal, dass der Erfolg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erwartet werden kann bzw. die Dienstleistung könne Krankheiten oder Funktionsstörungen heilen, vor.

Im Falle eines gerichtlichen Streits muss der werbende Arzt die Richtigkeit der Werbeaussage, also den Heilerfolg beweisen können.

Im Hinblick darauf, dass die irreführende Werbung gem. § 14 HWG einen Straftatbestand darstellt, sollten Ärzte mit entsprechenden Werbeaussagen sehr zurückhaltend sein. Wie die Gesetzeslage im Ausland aussieht haben wir nicht prüfen können, aber auch in den restlichen europäischen Ländern sollte diese vergleichbar sein. Wundern Sie sich also also nicht, wenn in Deutschland nie von einer Heilung der Schlafapnoe die Rede ist.

Zusammenfassend kann man sagen dass die Vorverlagerung einzelner oder beider Kiefer die Ursache der obstruktiven Schlafapnoe beseitigen kann. Dies wurde bisher in einigen Studien bewiesen. Dennoch sollte man bei Ärzten die eine Heilung versprechen grundsätzlich vorsichtig sein und kritisch hinterfragen.

Schnarchen und Schlafapnoe, keine reine Männersache!

Wenn man ans Schnarchen denkt, hat man ihn schon vor Augen: Den etwas dickeren, bärtigen Mann mit Schlafbrille. Was für die meisten typisch männlich ist, trifft leider auch auf Millionen von Frauen zu. Schlafapnoe kann bei Frauen in jedem Alter auftreten, manchmal mit Begleitsymptomen, manchmal aber auch ohne. Viele Frau wissen überhaupt nicht dass sie schnarchen.

Anhaltspunkte sind oft:

  • Tagesmüdigkeit
  • Depression
  • Chronischer Kopfschmerz
  • Verminderte Libido
  • Gewichtszunahme
  • Schnarchen
  • Schläfrigkeit
  • Erschöpfung

Die Folgen reichen von Kopfschmerzen und Bluthochdruck bis hin zu Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Diabetes. Wenn man trotz 7-8 Stunden täglichen Schlafs das Gefühl hat übermüdet zu sein und nachts des öfteren aufwacht, könnte die obstruktive Schlafapnoe die Übeltäterin sein.

Gründe hierfür sind oft Dysgnathien, eine Rücklage des Unterkiefers oder des Oberkiefers kann durch Einengung der Atemwege das Schnarchen verursachen. Der Körper benötigt eine massive Anstrengung um dennoch genügend Atemluft in die Lunge zu befördern. Irgendwann ist der Körper so sehr übermüdet, dass die Atmung schlichtweg ausgesetzt wird um endlich Ruhe zu finden. Diese sogenannten Apnoephasen (Atemaussetzer) können bis zu 3 Minuten lang sein. Versuchen Sie doch mal nur 60 Sekunden lang die Luft anzuhalten, es ist für einen ungeübten Menschen gar nicht so leicht. Der Körper wird in den Apnoephasen nicht mit Sauerstoff versorgt, die Sättigung sinkt und das Gehirn schlägt Alarm.

Alle Funktionen werden schnell wieder hochgefahren, das Herz beginnt sehr schnell zu schlagen und vom Gehirn kommt durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das Signal zum Wecken! Von diesem ganzen Vorgang merkt der Betroffene meistens nichts. Durch das ständige Wecken erhält der Körper nicht den benötigten Tiefschlaf und durch das andauernde Hochfahren der Herzfunktion wird das Herz-Kreislauf-System sehr belastet.

Bei Frauen tritt die obstruktive Schlafapnoe seltener auf als bei Männern, dennoch ist sie eine gefährliche Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Eine genaue Untersuchung bei einem Schlafmediziner ist essenziell. Auch ein Kieferchirurg, Kieferorthopäde oder Zahnarzt sollte zwecks Ausschluss einer Kieferfehlstellung zu Rate gezogen werden.

Dysgnathie als Ursache für Depressionen?

Über die Ursachen von Depressionen wird meist nur gerätselt. Oft sind Depressionen aber auch rein körperlich bedingt. Beispielsweise treten sie bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Schlafapnoe häufiger auf als bei körperlich gesunden Menschen. Ebenso kann eine Medikamenten- oder Alkoholabhängigkeit zu einer Depression führen. Was aber sehr viele Ärzte bisher fast komplett außer Acht lassen ist die Dysgnathie oder Zahnfehlstellung.

Hausärzte, Psychologen und Psychiater behandeln depressive Patienten meist mit Psychopharmaka und gehen selten von körperlichen Ursachen aus. Auch Zahnärzte und Kieferorthopäden sind oft nur auf den einzelnen Zahn oder die Ästhetik fixiert. Auf die Idee dass eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung zu einer Depression führt kommt selten ein Arzt.

Es ist mehrfach beschrieben dass Depressionen mitunter  durch chronische Schmerzen verursacht werden können. Warum also nicht durch ständige Verspannungsschmerzen an Kopf-, Nacken-, Rücken- und Gesichtsmuskulatur? Oft sind die Kiefergelenke soweit abgerieben dass Knochen an Knochen reibt. Dies verursacht einen andauernden Schmerz. Viele bemerken die schmerzhaften Zustände gar nicht. Da die Betroffenen schon sehr lange damit leben, erachten sie diesen Zustand als normal. Ebenso begünstigt eine Dysgnathie oft die obstruktive Schlafapnoe. Durch eine Rücklage des Unterkiefers wird beispielsweise die Zunge nach hinten gedrückt und verhindert so Nachts eine ausreichende Luftzufuhr. Eine Schlafapnoe führt nach längerer Zeit nicht selten durch Übermüdung zu depressiven Verstimmungen.

Deutsche Wissenschaftler stellten nach einer Untersuchung von über 4500 Patienten fest dass CMD Schmerzen ein körperliches Symptom einer Depression sein könnten. Journal of Pain (2013). Die Erklärung hierfür ist dass depressive Menschen eine höhere Kiefermuskelaktivität haben als gesunde Menschen und dadurch die Entzündungen und Schmerzen entstehen.

Fazit: Bei Depressionen hilft manchmal auch der Gang zum Zahnarzt / Kieferchirurgen / Kieferorthopäden des Vertrauens.  Einige sind mit dem Thema vertraut, nur erzählt selten ein Patient seinem Zahnarzt etwas über seine Depressionen. Bis jetzt.

Das hilft gegen nächtliches Zähneknirschen

Viele Menschen knirschen nachts mit den Zähnen. Das verursacht nicht nur unangenehme Geräusche, sondern kann zu ernsthaften Beschwerden führen. Es gibt Methoden, das zu verhindern.

Bruxismus lautet der Fachausdruck für das Zähneknirschen. Dabei wird meist nachts geknirscht oder gepresst – mit den Zähnen oder der Zunge. Was lustig klingt, kann erste Konsequenzen haben.

Beim Knirschen beißt man unbewusst mit den Zähnen hin und her, wobei ein Geräusch entsteht, das etwa so angenehm ist wie jenes, wenn man mit dem Fingernagel über eine Tafel fährt. Andere beißen im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne zusammen, pressen mit der Zunge gegen die Zahnreihen oder saugen ihre Wangen ein und beißen auf den Innenseiten herum.

Im schlimmsten Fall fallen Zähne aus

All das hinterlässt auf Dauer Spuren: Die Zähne werden kürzer, es gibt kein Fissurenrelief mehr, die oberste Schicht wird auf Dauer weggerieben. Wenn die oberste Schicht weggeschmirgelt ist werden die Zähne immer empfindlicher. Im schlimmsten Fall kann sich der Kieferknochen verändern, die Zähne können sich lockern – und ausfallen. Wer die Zähne aufeinander presst, kann sie zerbröseln.

Denn Knirschen und Pressen geschieht mit einem unglaublichen Druck, wodurch die Muskulatur im Gesicht – vor allem im Kiefer – aber auch im Nacken, in der Schulter bis weiter hinunter verhärtet. Durch die verhärteten Muskeln kommt es oft zu Kopfschmerzen, zu Tinnitus und Sichtfeldeinschränkungen. Nicht zuletzt bekommen Betroffene den Mund nur mit Schmerzen und Knacken weiter geöffnet, das Kiefergelenk wird geschädigt.

Mehrere Ursachen für Zähneknirschen möglich

Die Ursache kann eine Zahn- oder Kieferfehlstellung sein, etwa wenn das Kiefergelenk nicht richtig steht. Auch kann ein ungleiches Verhältnis der Muskeln und Bänder vorliegen, zum Beispiel, wenn man immer nur auf einer Seite kaut.

Oft hat das Knirschen aber mit den Lebensumständen zu tun. Eine hohe Belastung im Job, Ärger in der Beziehung und Anspannung kann man tagsüber kontrollieren – nachts aber toben die Belastungen sich aus. Eine Aufbissschiene kann die Zähne schützen diese sollten alle halbe Jahr überprüft werden.

Um die akuten Schmerzen zu lindern, verschreibt der Arzt meist Physiotherapie. Doch die Ursache ist damit nicht behoben. Daher sollte man seine Wahrnehmung schärfen und beobachten, wann auch tagsüber die Zähne aufeinanderliegen. Denn eigentlich haben Zähne nur beim Essen und Schlucken miteinander Kontakt. Im entspannten Zustand nie.

Schon tagsüber bewusst Druck ablassen

Mehrmals am Tag sollte man sich die Frage stellen, wie es einem gerade geht, um seine Gefühle wahrzunehmen statt sie wegzudrängen. Ebenso hilft es herausfinden, was einen wann unter Druck setzt. Dann muss man einen Weg finden, mit den Situationen oder Menschen anders umzugehen. Bloß nicht weiter runterschlucken.

Auch mit einigen Übungen kann man dem Knirschen etwas entgegensetzen. So kann man den Mund mehrmals am Tag weit öffnen, um die Muskulatur zu dehnen. Es wird empfohlen, sich Übungen vom Physiotherapeuten zeigen zu lassen, um die Muskulatur zu dehnen und zu kräftigen.

Chirurgische Korrektur der Dysgnathie

Eine chirurgische Korrektur des Fehlbisses oder der Zahnfehlstellung kann die Ursache des Knirschens und Pressens beheben. Viele Kieferchirurgen bieten hierfür eine eigenen Dysgnathie-Sprechstunde an.

Dysgnathien und Schlafstörungen

Atemaussetzer und lautes Schnarchen sind Anzeichen einer Schlafapnoe. Betroffene und Partner werden durch sie um den Schlaf gebracht. Auch vielen Medizinern ist oft nicht bekannt, dass eine Kieferfehlstellung das Obstruktive-Schlaf-Apnoe-Syndrom begünstigen oder sogar verursachen kann. Eine chirurgische Korrektur der Kiefer kann Abhilfe schaffen.

Schlafmedizinische Therapie

Die geläufige Behandlung bei Schlafapnoe-Patienten ist die sogenannte CPAP Atemmaske. Diese Maske erzeugt nachts einen Überdruck und pumpt dadurch Sauerstoff in die Lunge. Dies ist allerdings nur eine Bekämpfung der Symptome und behebt nicht die Ursache der Schlafapnoe. In sehr vielen Fällen verursachte eine Unterkiefer-Rücklage die nächtlichen Atemaussetzer. Durch den zu weit zurückliegenden Unterkiefer verschließt/verengt, sobald in tieferen und zur Erholung des Körpers notwendigen Schlafphasen eine starke Entspannung eintritt, das Weichgewebe um Zunge und weichem Gaumen die Atemwege.

Zahnärztliche Therapie

Oft kann der Unterkiefer von Zahnärzten und Schlafmedizinern mit einer sogenannten Protrusionsschiene / Schnarcherschiene während der Nacht nach vorne verlagert werden. In den ersten Nächten mag das für die Betroffenen oft wie eine Erlösung sein, sie bekommen endlich wieder ausreichend Sauerstoff im Schlaf und fühlen sich erholt. Allerdings ist dies oft nicht von langer Dauer. Irgendwann beginnt der Kiefer / Kiefergelenke zu schmerzen und die Betroffenen nehmen die Schiene ab. Eine endgültige Beseitigung der Rücklage kann hier Abhilfe schaffen. Dabei wird der Unterkiefer operativ nach vorne verlagert, dies kann in jedem Lebensalter durchgeführt werden. Oft treten die Beschwerden erst im Alter auf oder man steckt die Müdigkeit in jungen Jahren leichter weg.

Kieferchirurgische Therapie

Bei der Operation wird der Unterkiefer vom Mund aus operativ getrennt und mittels Titanplatten und Schrauben um die notwendigen Millimeter nach vorne positioniert und festgeschraubt. Dadurch wird Platz für die Zunge und den weichen Gaumen geschaffen und dadurch die Luftröhre geweitet. Vor jeder Operation ist eine schlafmedizinische Untersuchung notwendig.
Nach ca. 6 Monaten ist der Kieferknochen in der Regel in seiner neuen Position stabil verwachsen – dann kann in einem kurzen Eingriff die Metallentfernung erfolgen. Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer sind eine ernst zu nehmende Erkrankung und sollten daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Mögliche schwere Folgen des Schlafapnoe-Syndroms sind:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Koronare Herzkrankheit
  • Herzinfarkt
  • Herzinsuffizienz
  • plötzlicher Herztod
  • Schlaganfall
  • schwer oder gar nicht einstellbarer Bluthochdruck
  • krankhafte Vermehrung der roten Blutkörperchen
  • erektile Dysfunktion (Impotenz)
  • Depressive Verstimmungen, Depressionen
  • Medikamentenabhängigkeit

Sollten also Sie oder Ihr Partner bei Ihnen Atemaussetzer vermuten, konsultieren Sie bitte einen Schlafmediziner oder Kieferchirurgen der sich auf Schlafapnoe und Kieferfehlstellung spezialisiert hat. Ein Kieferchirurg oder Zahnarzt kann in der Regel in einer kurzen Untersuchung eine mögliche Dysgnathie / Kieferfehlstellung feststellen.

Nasenspray, der Retter in der Not, oder süchtig machendes Medikament?

Patienten mit Dysgnathien leider nicht selten an verstopfter Nase. Dies ist meist anatomisch bedingt, durch Fehlstellungen (z.B. verkleinerter Oberkiefer) ist nicht ausreichend Platz in der Nasenhöhle / den Nasennebenhöhlen für eine ausreichende Belüftung oder die Verstopfung wird durch eine dauernde Mundatmung ausgelöst.

Nasenspray, eigentlich ein Segen! Durch die Wirkstoffe Xylometazolin und Oxymetazolin ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Dadurch schwellen die Nasenschleimhäute ab und Luft kommt wieder durch. Doch mit der Zeit gewöhnt sich die Nase an das Spray, sobald die Wirkung nachlässt werden die Schleimhäute besonders stark durchblutet und schwellen übermäßig an was uns dazu verleitet erneut zu sprühen. Ein Teufelskreis entsteht, die Nasenschleimhaut leidet und Viren und Bakterien können nicht mehr so gut abgewehrt werden. Dies kann im schlimmsten Falle sogar zu einer sogenannten Stinknase führen. Die Nasenschleimhaut wird atroph und die Nase beginnt zu stinken.

Die gute Nachricht: Auch bei einer Abhängigkeit kann sich die Nase wieder regenerieren.

Aber wie kommt man von Nasenspray weg?

  • Die radikalste Methode, kalter Entzug. Alle Nasensprays verschwinden lassen und nach ca. 2 Wochen erholt sich die Nase, in dieser Zeit muss man aber mit der Verstopfung leben.
  • Einfacher: Das Nasenspray nur noch in ein Nasenloch sprühen, während die andere regeneriert.
  • Eine andere Methode ist die langsame Reduktion des Medikaments. Von Tag zu Tag immer weniger verwenden, bis das Nasenspray nicht mehr notwendig ist.

Viele Patienten kommen so wieder los, doch einige schaffen es nicht. Für die Härtefälle gibt es die chirurgische Nasenmuschelverkleinerung oder die Reduktion des Nasenmuschelvolumens mittels Radiofrequenztherapie.

Allgemein gilt:

Abschwellende Sprays nur maximal sieben Tage und 3 mal täglich benutzen. Sprays mit dem Wirkstoff Dexpanthenol pflegen gleichzeitig die Schleimhäute. Wichtig ist immer eine konsequente Befäuchtung der Nase mit Meerwassersprays oder Nasensalben.

Fazit:

Nasenspray ist ein Retter in der Not, solange man rechtzeitig den Absprung schafft.