Schlafstörung und Depression

Im Rahmen einer Depression, leiden viele Menschen auch unter anderem an einer akuten Schlafstörung.  Bis zu 80% der Erkrankten sprechen davon, dass sie nachts nicht mehr richtig einschlafen und/oder durchschlafen können. Schlafstörungen können aber auch die Ursache der Depression darstellen oder eine Depression ankündigen. Zu Schlafstörungen zählen Schwierigkeiten beim Einschlafen, das erschwerte morgendliche Aufstehen oder das mehrmalige nächtliche Aufwachen, das ein Durchschlafen verhindert. Der Schlafrhythmus wird unregelmäßig und die Schlafqualität sinkt. Die wenig erholsame Nachtruhe führt zu Tagesmüdigkeit, Unausgeglichenheit und Kraftlosigkeit. Die Forschung konnte belegen, dass Schlafstörungen bis zu 5 Wochen vor dem erstmaligen eintreten der Depression aufkommen und sie sich während depressiver Episoden verschlimmern.

Verkürzte Tiefschlafphasen bei Depression

Es konnte häufig beobachtet werden, dass depressive Menschen früher in die REM-Schlafphase eintreten als Gesunde. Die REM- Schlafphase bezeichnet die Tiefschlafphase in der wir fest schlafen und träumen. Der Körper erholt sich in dieser Phase, verarbeitet die Erlebnisse des Tages und füllt seine Energiespeicher wieder auf. Diese wichtige Tiefschlafphase ist im Rahmen einer Depression verkürzt und führt zu einer Verschlimmerung der depressiven Symptomatik. Die Verarbeitung des tagsüber Erlebten und die Überführung der Erlebnisse ins Gedächtnis kommt zu kurz. Zudem werden negative Gedanken vermehrt aufgerufen und angesammelt. Das negative Gedankengut nimmt mit der Zeit immer mehr an Bedeutung für das alltägliche Leben zu. Die fehlende Verarbeitung, das Aufrufen negativer Erlebnisse und die immer vorhandenen negativen Gedanken bestimmen den Alltag depressiver Menschen.

Schlaftherapie bei Depression

Die Veränderung der Tiefschlafphasen ist oft trotz erfolgreich abgeklungener oder therapierter Depression noch vorhanden.  Die Verkürzung hat zwar einen positiven Effekt auf den Dopamin- und Serotoninspiegel, allerdings ist die Erhöhung nur als positiv zu werten, wenn die Verkürzung die abendlichen Stunden betrifft und nicht den Schlaf morgens verkürzt. Gerade deswegen ist Schlafentzug eine anerkannte Therapieform bei Depression. Dabei wird versucht mithilfe von Schlafentzug die Müdigkeit des Körpers auszunutzen und  das Einschlafen in den abendlichen Stunden zu erleichtern.  Ziel der Therapie ist eine Rückkehr in einen normalen Schlafrhythmus. Die Patienten werden hierfür nach der ersten Nachthälfte geweckt. Ein positiver Effekt ist die erwiesene Stimmungsaufhellung bei 60% der Patienten. Nachteilig ist jedoch die Kurzlebigkeit der Effekte dieser Therapie. Bereits eine Nacht ohne vorzeitigem Wecken, kann zu einer Rückkehr in das depressive Erwachen führen.

Natürliche Mittel bei Schlafproblemen

Der Schlaf ist bei depressiven Menschen oft gestört. Dies wirkt sich auf den Tag aus, viele berichten von Müdigkeit, Schlappheit und einer niedergeschlagenen Stimmung. Das Einschlafen verzögert sich oft bis in die Morgenstunden. Es gibt einige Tricks, um sich hierbei zu helfen. Schlafhygiene mit sauberem Bett, Waschen vor dem Zubettgehen und festgelegten Schlafzeiten, fördern ein rituelles Schlafverhalten. Die festgelegten Zeiten sollten hierbei eingehalten werden, auch wenn die Müdigkeit noch nicht in Sicht ist. Koffeinhaltige Getränke wie Cola, Kaffee, schwarzer/grüner Tee, sowie Alkohol und Speisen sollten mindestens 3 Stunden vor dem zu Bett gehen vermieden werden.  Ab 1 Stunde vor der festgelegten Schlafzeit, sollte der Fernseher ausgeschaltet werden und elektronische Geräte sollten beiseite gelegt werden. Eine entspannte Stimmung bevor man sich ins Bett legt ist förderlich für das Einschlafen. Hier kann ein Glas warme Milch mit einem Schuss Honig auch nachhelfen.

Veröffentlicht von

Fatos Gashi

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