Wenn man ans Schnarchen denkt, hat man ihn schon vor Augen: Den etwas dickeren, bärtigen Mann mit Schlafbrille. Was für die meisten typisch männlich ist, trifft leider auch auf Millionen von Frauen zu. Schlafapnoe kann bei Frauen in jedem Alter auftreten, manchmal mit Begleitsymptomen, manchmal aber auch ohne. Viele Frau wissen überhaupt nicht dass sie schnarchen.
Anhaltspunkte sind oft:
- Tagesmüdigkeit
- Depression
- Chronischer Kopfschmerz
- Verminderte Libido
- Gewichtszunahme
- Schnarchen
- Schläfrigkeit
- Erschöpfung
Die Folgen reichen von Kopfschmerzen und Bluthochdruck bis hin zu Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Diabetes. Wenn man trotz 7-8 Stunden täglichen Schlafs das Gefühl hat übermüdet zu sein und nachts des öfteren aufwacht, könnte die obstruktive Schlafapnoe die Übeltäterin sein.
Gründe hierfür sind oft Dysgnathien, eine Rücklage des Unterkiefers oder des Oberkiefers kann durch Einengung der Atemwege das Schnarchen verursachen. Der Körper benötigt eine massive Anstrengung um dennoch genügend Atemluft in die Lunge zu befördern. Irgendwann ist der Körper so sehr übermüdet, dass die Atmung schlichtweg ausgesetzt wird um endlich Ruhe zu finden. Diese sogenannten Apnoephasen (Atemaussetzer) können bis zu 3 Minuten lang sein. Versuchen Sie doch mal nur 60 Sekunden lang die Luft anzuhalten, es ist für einen ungeübten Menschen gar nicht so leicht. Der Körper wird in den Apnoephasen nicht mit Sauerstoff versorgt, die Sättigung sinkt und das Gehirn schlägt Alarm.
Alle Funktionen werden schnell wieder hochgefahren, das Herz beginnt sehr schnell zu schlagen und vom Gehirn kommt durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das Signal zum Wecken! Von diesem ganzen Vorgang merkt der Betroffene meistens nichts. Durch das ständige Wecken erhält der Körper nicht den benötigten Tiefschlaf und durch das andauernde Hochfahren der Herzfunktion wird das Herz-Kreislauf-System sehr belastet.
Bei Frauen tritt die obstruktive Schlafapnoe seltener auf als bei Männern, dennoch ist sie eine gefährliche Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Eine genaue Untersuchung bei einem Schlafmediziner ist essenziell. Auch ein Kieferchirurg, Kieferorthopäde oder Zahnarzt sollte zwecks Ausschluss einer Kieferfehlstellung zu Rate gezogen werden.