Hypersomnien

Diagnostik und Klassifikation der Hypersomnien

Die Diagnostik der Hypersomnie erfolgt mithilfe ausführlicher Anamnese Erhebungen und das Führen eines Schlaftagebuchs über mehrere Wochen.

Berichtet der Patient über ausgeprägte Tagesmüdigkeit trotz ausreichendem Schlaf über Nacht, über Einschlafen am Steuer, beim Arbeiten oder bei einfachen Tätigkeiten, zudem über ein erschwertes `richtiges Aufwachen` morgens nach dem Aufstehen, ist der Verdacht auf eine Hypersomnie naheliegend. Mithilfe von nächtlichen Schlafpolygraphien und systematischen Tagschlafuntersuchungen können die Beschwerden objektiviert werden.

In der nächtlichen Schlafpolygraphie lässt sich eine Verlängerung des Nachtschlafes nachweisen.

Ein Standardverfahren ist hierbei der Multiple Schlaflatenz-Test (MSLT) (Roehrs & Roth 1992). Der Patient wird tagsüber in Abständen von 2 Stunden gebeten nach Möglichkeit einzuschlafen, wofür er sich ins Bett legt. Das entscheidende Kriterium ist die Einschlaflatenz. Eine Einschlaflatenz von unter 10 Minuten, die sich in mehreren Durchläufen des MSLT wiederholt, gilt als auffällig. Von unter 5 Minuten gilt als pathologisch und bestätigt die Hypersomnie Diagnose. Interessant ist zudem die Betrachtung der Häufigkeit der auftretenden REM-Schlafphasen im Tagschlaf und die REM-Latenzen (Zeit bis zum Auftreten der ersten REM-Phase) vor allem differentialdiagnostisch in Hinblick auf die Narkolepsie. Die Tagesschläfrigkeit lässt sich auch mithilfe der „Maintenance of Wakefulness- Test„(MWT) (Mitler et al. 1982) bestimmen. Hier wird der Patient gebeten, das Einschlafen im selben Setting wie der MSLT Test, so lange wie möglich hinauszuzögern.

Insomnie und Hypersomnie wurden früher als unterschiedliche Klassen von Erkrankungen aufgefasst. Das meistverwendete Klassifikationssystem in der Schlafmedizin (International Classification of Sleep Disorders, ICSD; American Sleep Disorders Association 1990; deutsch: Schramm & Riemann 1995) sieht diese beiden Begriffe nicht mehr als Klassifikationskriterien vor, da oftmals beide Symptome im Rahmen einer Schlafstörung vorkommen können. Mit „Dysomnie“ werden Erkrankungen zusammengefasst, die durch ein vermehrtes oder vermindertes Schlafen gekennzeichnet sind; hierbei werden intrinsische und extrinsische Schlafstörungen und eine Störung des Schlafrhythmus unterschieden.

Im Folgenden werden die unterschiedlichen Ausprägungen der Dyssomnie dargestellt, bei denen die hypersomnische Symptomatik im Vordergrund steht. Zudem wird auf die Hypersomnie im Rahmen sekundärer Schlafstörungen eingegangen.

Veröffentlicht von

Fatos Gashi

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