Bei Rückenschmerzen ab zum Zahnarzt!

Ist der Zahnarzt bei Nacken- und Rückenschmerzen der richtige Ansprechpartner? Unter Umständen ja, denn Schmerzen im Haltungsapparat sind nur ein Teil möglicher Begleiterscheinungen die durch eine Fehlstellung von Zähnen und Kiefer hervorgerufen werden können. Viele unterschiedliche Schmerzen können uns in unserem Alltag begleiten und auf Dauer unser Wohlbefinden immens beeinträchtigen. Nicht immer sind die Orte des Schmerzes auch die der Schmerzursache. Ein Zusammenhang von Kausystem und Gelenkschmerzen der Knie oder Hüftfehlstellungen scheint auf den ersten Blick unglaubwürdig. Doch bei genauem Hinsehen werden die Zusammenhänge klarer:

Das Gebiss eines vollbezahnten Menschen besteht aus 32 Zähnen, darunter Seiten- und Frontzähne, erster sind von besonderer Bedeutung. Die wichtigste Funktion dieser Zähne ist unbestritten die Zerkleinerung der Nahrung durch einen beim Kauen entstehenden Mahlvorgang. Doch auch zur Stressblockade werden diese Zähne in Anspruch genommen. Bei möglichem Stress, sowie bei Sport oder anderen körperlichen Anstrengungen oder Anspannungen werden Seiten- und Backenzähne oft zusammengepresst. Wird der natürliche Biss durch abweichende Faktoren wie fehlende oder überkronte Zähne oder Schiefstellungen gestört, ändert auch der Kiefer seine Stellung bei der Kau- bzw. Bissbewegung.

Auch bei dauerhaften und anatomisch bedingten Kieferfehlstellungen wie zum Beispiel der Dysgnathie werden bestimmte Muskelgruppen des Kau- und Gesichtsapparates beider Körperhälften ungleichmäßig beansprucht. Daraus resultiert in erster Linie eine Übersäuerung der Muskulatur ein sogenannter Muskelkater, der den Muskel dazu bringt sich zu schonen und somit das Kausystem im weiteren Verlauf nachhaltig verändert, d.h., weitere Muskelgruppen werden überbeansprucht und neigen so zu Verspannungen und Übersäuerungen. Muskelgruppen wie die des Nacken- Schulter- oder Rückenbereiches können so in Folge dieser Fehlbelastung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ob eine Kieferfehlstellung vorliegt, kann ein Facharzt recht schnell sehen und den Schweregrad mithilfe von Röntgenbildern beurteilen. Er kann dann im Anschluss zu weiterführenden Behandlungen beraten. In manchen Fällen kann dem Patienten schon durch eine physiotherapeutische Betreuung oder eine auf ihn angepasste Aufbissschiene Linderung verschafft werden, doch bei einer ausgeprägten Fehlstellung kann nur eine kombinierte Kieferorthopädisch-Chirurgische Behandlung helfen. Nach einer erfolgreichen Behandlung sollten jedoch die darauf basierenden Schmerzen der nach und nach Vergangenheit angehören.