Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wie wir alles wissen brauchen Zähne Pflege, doch im Alltagstrott schludern viele mit der Mundhygiene. Zahnputzmuffel sind meistens männlich. 25% der Männer lassen eine, von zwei Zahnreinigungen am Tag ausfallen. Das kann schwerwiegende Folgen haben. Nicht nur für unser aussehen, sondern im Extremfall sogar für unser Leben. Denn wer die Zähne schlecht pflegt riskiert einen Herzinfarkt.

Auf der ganzen Welt stoßen Forscher in Langzeituntersuchungen mehrerer tausend Patienten auf diesen statistischen Zusammenhang. Schlechte Zahnhygiene und schlechte Zähne erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Je kränker Zähne und Zahnfleisch, desto größer ist die Gefahr. Das Risiko für Schlaganfall oder Herzinfarkt steigt um bis zu 70%.

Aber leben Zahnputzmuffel generell ungesünder?

Schlagen bei ihnen Alkohol, Zigaretten und schlechte Ernährung aufs Herz? Das stimmt zwar auch, doch selbst wer Sport treibt und nicht raucht gefährdet sich durch entzündetes Zahnfleisch. In Deutschland haben 72% eine mittelschwere oder schwere Parodontitis. Es gibt bis jetzt nur Theorien wie diese chronische Entzündung im Mund aufs Herz schlägt.

  1. Es werden Botenstoffe ausgeschüttet, die vom Zahnfleisch aus durch den Körper wandern. Sie könnten an Gelenken oder Herzgefäßen wiederum Entzündungen auslösen und zu eine Herzschwäche führen.
  2. Nicht ausszuschließen ist auch ein direkterer Zusammenhang. Bei einer Entzündung, vermehren sich im Mund schädliche Bakterien. Sie können durch kleine Wunden im kranken Zahnfleisch ins Blut eindringen und sich im Körper ausbreiten. In krankhaften AblagerHerzHHerz-Kreislungen an Herzgefäßen wurden die Mundbakterien schon gefunden, es fehlt aber noch der Nachweis dass sie die Wände der Adern aktiv angreifen und so das Herz schädigen.
  3. Rund 280.000 Herzfinfarkte pro Jahr gibt es in Deutschland. Erste Studien zeigen, wenn man eine Zahnfleischentzündung behandelt, werden die Blutgefäße wieder elastischer. Sinkt hingegen die Elastizität der Adern ist der Mensch anfälliger für Herzerkrankungen.

Und auch noch andere Krankheiten scheinen mit der Entzündung zusammen zu hängen. Im Verdacht stehen:

  • Rheuma
  • Diabetes
  • Nierenversagen
  • Demenz

Es ist besser den letzten wissenschaftlichen Beweis nicht abzuwarten sondern den inneren Schweinehund jeden Tag zu überwinden. Regelmäßiges Zähneputzen und der Gang zum Zahnarzt können also Leben retten.

Parodontitis trotz regelmäßiger Mundhygiene und Zahnarztbesuche?

Was ist nun mit Menschen die trotz täglicher und guter Mundhygiene, regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen und Zahnarztbesuchen an Parodontitis leiden? Oft ist eine Dysgnathie / eine Kieferfehlstellung der Grund. Durch die Kieferfehlstellung werden die Zähne falsch belastet und dadurch das Parodont beschädigt.

Das Parodont ist ein Gewebe welches die Zahnwurzel mit dem Kieferknochen verbindet. Durch die mechanischen Auswirkungen der Fehlbelastung ist das Parodont viel Empfindlicher für bakterielle Infektionen.

Wie entstehen Dysgnathien?

Dysgnathien werden typischerweise vererbt. Normalerweise von der einen Generation in die nächste. In diversen Statistiken wurde nachgewiesen dass nur ca. 35% der westlichen Bevölkerung einen perfekt gewachsenen Biss haben.

Neben der Vererbung gibt es aber auch andere Gründe für die Entstehung einer Fehlstellung der Zähne und Kiefer:

  • Angeborene Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Verwendung von Schnullern / Beruhigungssaugern nach dem dritten Lebensjahr
  • Fütterung mit Fläschchen in der frühen Kindheit
  • Unfälle die zur Fehlpositionierung der Kiefer führen
  • Tumore im Mund oder Kieferbereich
  • Schlechte Mundhygiene mit vielen Füllungen und Kronen

Dysgnathien als Folge von Allergien?

Andere Wissenschaftler vertreten die Theorie dass die meisten Dysgnathien durch Atemprobleme während der Kindheit entstehen.

Begründet wird dies so:

In der normalen Lage bei geschlossenem Mund berührt die Zunge den Oberkiefer-Gaumen direkt über den Schneidezähnen. Die Zunge, eines der stärksten Muskeln des Körpers, übt dadurch immer einen kleinen aber stetigen Druck auf den Oberkiefer aus.

Dieser Druck sorgt dafür, dass der Oberkiefer in der Wachstumsphase das Signal bekommt nach vorne zu wachsen. Gerade wir Menschen in der westlichen Welt neigen durch Umweltfaktoren wie verschmutzte Atemluft, Allergien, bestimme Ernährungsweisen usw. zu starken Allergien.

Kinder die an solchen Allergien leiden, atmen für gewöhnlich mit dem Mund da eine verstopfte Nase eine Nasenatmung behindert. Eine Mundatmung hat allerdings zur Folge dass eine ideale Zungenposition (am Oberkiefer-Gaumen) nicht mehr möglich ist. Dadurch erhält der Oberkiefer keine Signale um nach vorne zu wachsen und durch das ständige Mund-offen-halten und der nach unten und hinten gerichteten Zungenposition erhält der Unterkiefer das Signal nach unten zu wachsen. Dies verursacht eine Fehlstellung beider Kiefer.

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