Ist Schlafapnoe heilbar?

Jeder Schlafapnoe-Betroffene der im Internet nach einer Heilung für seine Krankheit sucht, gelangt früher oder später auf Seiten von Ärzten und Kliniken die behaupten sie können die obstruktive Schlafapnoe heilen. Die Lösung heißt bimaxilläres Advancement. Diese OP Technik ist eigentlich nichts anderes als eine Vorverlagerung beider Kiefer. Sehr viele Dysgnathie Patienten bei denen die Kieferfehlstellung nach vorne korrigiert wurde berichten von besserer Atmung und ihre Partner von weniger Schnarchen. Sie fühlen sich erholter und fitter.

Mit freundlicher Genehmigung der Seegartenklinik Heidelberg
post
Mit freundlicher Genehmigung der Seegartenklinik Heidelberg

Grundsätzlich ist das bimaxilläre Advancement also die Vorverlagerung beider Kiefer die wahrscheinlich beste Methode um eine Verengung der Atemwege zu beseitigen. Für die Verengung der Atemwege bei der obstruktiven Schlafapnoe sind der weiche Gaumen und die Zunge verantwortlich. Eine Verlagerung der Kiefer führt anatomisch zwangsläufig zu einer Verbreiterung der Atemwege.

 

 

 

Die Frage ist dennoch: Kann man von einer Heilung sprechen?

Die Zulässigkeit einer ärztlichen Werbung richtet sich nach den Vorgaben der Berufsordnung für Ärzte einerseits und nach den Vorgaben des Heilmittelwerbegesetzes und des allgemeinen Wettbewerbsrechts (UWG) andererseits. Da es sich bei der Berufsordnung „nur“ um eine Satzung handelt, die nur für die Mitglieder der Ärztekammer verbindlich ist, ist zunächst das Wettbewerbsrecht im Heilmittelwerbegesetz (HWG) und Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) als bundesweit geltendes Recht zu prüfen.

㤠3 Heilmittelwerbegesetz lautet:

Unzulässig ist eine irreführende Werbung. Eine Irreführung liegt insbesondere dann vor,

  1. wenn Arzneimitteln, Medizinprodukten, Verfahren, Behandlungen, Gegenständen oder anderen Mitteln eine therapeutische Wirksamkeit oder Wirkungen beigelegt werden, die sie nicht haben,
  2. wenn fälschlich der Eindruck erweckt wird, dass

a) ein Erfolg mit Sicherheit erwartet werden kann,

b) bei bestimmungsgemäßem oder längerem Gebrauch keine schädlichen Wirkungen eintreten,

c) die Werbung nicht zu Zwecken des Wettbewerbs veranstaltet wird,

  1. wenn unwahre oder zur Täuschung geeignete Angaben

a) über die Zusammensetzung oder Beschaffenheit von Arzneimitteln, Medizinprodukten, Gegenständen oder anderen Mitteln oder über die Art und Weise der Verfahren oder Behandlungen oder

b) über die Person, Vorbildung, Befähigung oder Erfolge des Herstellers, Erfinders oder der für sie tätigen oder tätig gewesenen Personen gemacht werden.“

Das Heilmittelwerbegesetz selbst ist nur ein Spezialfall des allgemein geltenden Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Der Anhang zum UWG enthält eine so genannte „blacklist“ von definitiv unzulässigen Werbemaßnahmen.

Nr. 18 der blacklist lautet:

Unzulässige geschäftliche Handlungen im Sinne des § 3 Abs. 3 sind […]

  1. die unwahre Angabe, eine Ware oder Dienstleistung könne Krankheiten, Funktionsstörungen oder Missbildungen heilen;

Durch die Aussage, dass ein Arzt die obstruktive Schlafapnoe heilen könne, liegt in diesem Falle das jeweils zweite Tatbestandsmerkmal, dass der Erfolg mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erwartet werden kann bzw. die Dienstleistung könne Krankheiten oder Funktionsstörungen heilen, vor.

Im Falle eines gerichtlichen Streits muss der werbende Arzt die Richtigkeit der Werbeaussage, also den Heilerfolg beweisen können.

Im Hinblick darauf, dass die irreführende Werbung gem. § 14 HWG einen Straftatbestand darstellt, sollten Ärzte mit entsprechenden Werbeaussagen sehr zurückhaltend sein. Wie die Gesetzeslage im Ausland aussieht haben wir nicht prüfen können, aber auch in den restlichen europäischen Ländern sollte diese vergleichbar sein. Wundern Sie sich also also nicht, wenn in Deutschland nie von einer Heilung der Schlafapnoe die Rede ist.

Zusammenfassend kann man sagen dass die Vorverlagerung einzelner oder beider Kiefer die Ursache der obstruktiven Schlafapnoe beseitigen kann. Dies wurde bisher in einigen Studien bewiesen. Dennoch sollte man bei Ärzten die eine Heilung versprechen grundsätzlich vorsichtig sein und kritisch hinterfragen.

Dysgnathie OP Risiken – Die häufigsten Risiken

Die Risiken bei einer Kieferumstellungsosteotomie sind, wie bei jeder Operation, nicht zu vernachlässigen. Von Entzündungen und Nachblutungen bis hin zu Nervschädigungen reichen die Komplikationen vor und nach der Dysgnathie Operation.

Die häufigsten Risiken haben wir für Sie aufgelistet:

Nachblutungen

Überall wo geschnitten wird, blutet es beim gesunden Menschen. Nachblutungen, also Blutungen nachdem der Operateur fertig operiert und alles zu genäht hat sind dennoch keine Seltenheit.

Da Sie nach einer solchen Operation in der Regel mindestens für 2-5 Tage stationär behandelt werden, kann seitens der Klinik schnell reagiert werden und die Nachblutung durch Tupfer und Tamponaden recht schnell gestillt werden.

Achtung:

Der Operateur kann sicherlich je nach Operationstechnik und Erfahrung das Risiko einer Nachblutung minimieren.

  • Beispielsweise kann mit Elektrokoagulation gearbeitet werden, einer Art Strom-Skalpell welcher eine punktförmige Verbrennung bewirkt und damit das Gewebe trennt. Das gleichzeitige Schneiden und Verbrennen wirkt blutstillend.
  • Bei der Trennung der knöchernen Strukturen kann auf die Piezochirurgie zurückgegriffen werden. Einer Art Ultraschallsäge welche in hochfrequente versetzt wird und dadurch selektiv nur Knochensubstanz abgetragen wird. Weichgewebe (Nerven, Bindegewebe, Schleimhäute und Blutgefäße) wird nicht verletzt.

Schwellungen

Schwellungen sind eine normale und gesunde Reaktion des Körpers auf eine Verletzung. Auch nach einer  Dysgnathie Operation ist die Schwellung in den ersten drei postoperativen Tagen deutlich sichtbar. Auch Hämatome (blaue Flecken) sind in der Regel noch einige Tage nach der Operation zu erkennen.

Achtung: Durch eine selektive und konstante Kühlung kann die Schwellung, die durch das Druckgefühl auch sehr unangenehm sein kann, klein gehalten werden. Hierzu empfiehlt sich ein Kühlgerät wie z.B. Hiloterm um eine Schmerzlinderung und ein Abklingen der Schwellung zu gewährleisten. Aber auch gewöhnliche Kühlgelpads, welche dauerhaft wieder im Kühlschrank gekühlt werden sollten, können sehr hilfreich sein.

Blutverlust

Der Blutverlust bei einem erfahrenen Chirurgen ist oft sehr gering. In sehr seltenen Fällen wird während der Operation eine Bluttransfusion benötigt. Eine Eigenblutspende ist nicht sinnvoll, da diese aus Haltbarkeitsgründen maximal 1-2 Wochen vor der OP stattfinden müsste und der Körper nicht während der OP mit der Blutproduktion beschäftigt sein sollte.

Kiefergelenksbeschwerden

Menschen mit Dysgnathien leiden fast alle an Kiefergelenksbeschwerden. Dies ist bedingt durch die dauerhafte Fehlbelastung der Kiefergelenke. Nach der Opearation müssen sich die Kiefergelenke an die neue und regelrechte Belastung gewöhnen und es kommt dadurch oft zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Beschwerden.

Achtung: Durch eine gute physiotherapeutische Behandlung können die Beschwerden reduziert werden.

Nervschädigungen / Gefühlsstörungen

Selbst bei einem routinierten Operateur kann es zu Nervverletzungen und Durchtrennungen kommen. Besonders im Unterkiefer wird  durch die Knochenverschiebung eine Nervendehnung provoziert welche zu vereinzelten Gefühlsstörungen in der Unterlippe und im Kinn führen kann. Diese sind allerdings normal und das Gefühl kommt nach ca. 2-3 Monaten nach und nach wieder.

Achtung: Durch eine gute Dreidimensionale Planung können von Beginn an schwierige stellen erkannt werden, und der Operateur kann dadurch besser auf die anatomischen Gegebenheiten reagieren und an diesen Arealen besonders vorsichtig operieren. Auch hier bietet sich bei der Knochendurchtrennung die Piezochirurgie an. Das Risiko einer Verletzung oder gar Durchtrennung der Nerven kann dadurch noch weiter minimiert werden.

Infektionen / Entzündungen

Die Mundhöhle ist beim Menschen immer mit Keimen besiedelt und durch die offenen Wunden im Mundraum kann es zu Infektionen kommen. Durch eine gute Mundhygiene nach jeder Mahlzeit kann das Risiko minimiert werden. Auch regelmäßige Spülungen mit Chlorhexidin können das Risiko einer Infektion minimieren. Sollte es dennoch zu einer Infektion kommen, verzögert sich die Heilung um einige Tage. Nach der Operation werden Sie in der Regel mit Antibiotika versorgt und dadurch wird im Allgemeinen das Entzündungsrisiko sehr klein gehalten.

Zahnentfernung im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung

Gastartikel: Dr. Julie Rohde

Zahn- und Kieferfehlstellungen werden in der Regel mit dem Ziel behoben eine optimale Kaufunktion zu erreichen.

Ziel eines jeden Kieferorthopäden ist es dabei vor allem eine harmonische Ausformung beider Zahnbögen zu erhalten. Darüber hinaus sollte jedoch auch eine korrekte Stellung der Kiefer zueinander berücksichtigt werden.

Im Zuge der kieferorthopädischen Behandlung wird häufig vorgeschlagen bleibende Zähne aus dem Zahnbogen zu entfernen. Dabei sollten die Zahnstellung, das Platzangebot sowie das noch zu erwartende Wachstum der Kiefer berücksichtigt werden. Ganz wichtig ist dabei auch welcher Wachstumstyp vorliegt. So ist zwischen einem horizontalen und einem vertikalen Wachstumstyp zu unterscheiden.

Häufigster Grund für eine Zahnentfernung ist ein ausgeprägtes Missverhältnis zwischen der Zahngröße und der Kiefergröße. Ursache dafür ist in der Regel ein zu kleiner Kiefer. Nur in ganz seltenen Fällen sind zu große Zähne der Grund für den Platzmangel.

Ein zu kleiner Kiefer, also ein zu geringes Wachstum des Ober- und/oder Unterkiefers führt zwangsläufig zu einer Kieferfehlstellung.

Oftmals kann man eine korrekte Stellung der Kiefer zueinander mit Hilfe der Zahnstellung vortäuschen, zumindest intraoral. Äußerlich führt eine nicht korrekte Stellung der Kiefer jedoch zu einer Asymmetrie bzw. zu einem disharmonischen Enface- und Profilbild.

Nun kann man das Problem des zu kleinen Kiefers kaschieren indem man die Prämolaren entfernt.

Vorteile einer Prämolarenextraktion sind:

  • Der vorliegende Raummangel kann sehr schnell behoben werden. Engstände werden direkt beseitigt
  • Die kieferorthopädische Behandlungsdauer kann dadurch verkürzt werden


Nachteile
einer Prämolarenextraktion sind:

  • Vier gesunde Zähne gehen verloren
  • Einem Kind werden vier Zähne entfernt, dies kann ein traumatisches Erlebnis sein
  • Man beseitigt nur die Ursache des Problems und nicht das Problem selbst und Kieferfehlstellungen können massive Probleme hervorrufen wie zum Beispiel Kopf-, Rücken- und Kiefergelenksschmerzen und Schlafstörungen

Als Alternative kann man das Kieferwachstum fördern (dem sind jedoch Grenzen gesetzt) und die Kieferfehlstellung operativ korrigieren. Dies erfolgt über eine kombinierte kieferorthopädische und chirurgische Therapie.

Vorteile einer chirurgischen Korrektur:

  • Es kommt nicht zum Verlust gesunder Zähne (außer eventuell den Weisheitszähnen)
  • Der Patient kann selbstständig entscheiden was er möchte und bekommt nicht in jungen Jahren bereits Zähne entfernt
  • Die funktionellen und ästhetischen Nachteile einer Kieferfehlstellung werden beseitigt

Nachteile einer chirurgischen Korrektur:

  • Sie kann erst zum Wachstumsende erfolgen.
  • Es ist ein operativer Eingriff notwendig, der Risiken birgt und einen kurzen stationären Aufenthalt erfordert

Wenn sie nun vor der schweren Entscheidung stehen und das Für und Wider abwägen bedenken sie bitte folgendes:

Bisher haben sie wahrscheinlich nur mit einem Kieferorthopäden gesprochen. Da ihnen dieser Kieferorthopäde zur Extraktion geraten hat, ist davon auszugehen, dass er diese Möglichkeit der operativen Korrektur vorzieht. Dies tun leider die meisten Kieferorthopäden, da sie eine Operation in jedem Fall vermeiden wollen, selbst wenn diese die sinnvollere und auch langfristig betrachtet bessere Lösung darstellt.

Eine chirurgische Korrektur kommt für viele Kieferorthopäden einem Versagen gleich.

In jedem Fall kann ich Ihnen nur zu einer zweiten oder sogar dritten Meinung raten, denn es geht hier um gesunde Zähne.

Eine inoffizielle Befragung unter 10 Kollegen ergab, dass alle bei ihren eigenen Kindern keine Prämolaren entfernen lassen würden.

Bei Rückenschmerzen ab zum Zahnarzt!

Ist der Zahnarzt bei Nacken- und Rückenschmerzen der richtige Ansprechpartner? Unter Umständen ja, denn Schmerzen im Haltungsapparat sind nur ein Teil möglicher Begleiterscheinungen die durch eine Fehlstellung von Zähnen und Kiefer hervorgerufen werden können. Viele unterschiedliche Schmerzen können uns in unserem Alltag begleiten und auf Dauer unser Wohlbefinden immens beeinträchtigen. Nicht immer sind die Orte des Schmerzes auch die der Schmerzursache. Ein Zusammenhang von Kausystem und Gelenkschmerzen der Knie oder Hüftfehlstellungen scheint auf den ersten Blick unglaubwürdig. Doch bei genauem Hinsehen werden die Zusammenhänge klarer:

Das Gebiss eines vollbezahnten Menschen besteht aus 32 Zähnen, darunter Seiten- und Frontzähne, erster sind von besonderer Bedeutung. Die wichtigste Funktion dieser Zähne ist unbestritten die Zerkleinerung der Nahrung durch einen beim Kauen entstehenden Mahlvorgang. Doch auch zur Stressblockade werden diese Zähne in Anspruch genommen. Bei möglichem Stress, sowie bei Sport oder anderen körperlichen Anstrengungen oder Anspannungen werden Seiten- und Backenzähne oft zusammengepresst. Wird der natürliche Biss durch abweichende Faktoren wie fehlende oder überkronte Zähne oder Schiefstellungen gestört, ändert auch der Kiefer seine Stellung bei der Kau- bzw. Bissbewegung.

Auch bei dauerhaften und anatomisch bedingten Kieferfehlstellungen wie zum Beispiel der Dysgnathie werden bestimmte Muskelgruppen des Kau- und Gesichtsapparates beider Körperhälften ungleichmäßig beansprucht. Daraus resultiert in erster Linie eine Übersäuerung der Muskulatur ein sogenannter Muskelkater, der den Muskel dazu bringt sich zu schonen und somit das Kausystem im weiteren Verlauf nachhaltig verändert, d.h., weitere Muskelgruppen werden überbeansprucht und neigen so zu Verspannungen und Übersäuerungen. Muskelgruppen wie die des Nacken- Schulter- oder Rückenbereiches können so in Folge dieser Fehlbelastung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ob eine Kieferfehlstellung vorliegt, kann ein Facharzt recht schnell sehen und den Schweregrad mithilfe von Röntgenbildern beurteilen. Er kann dann im Anschluss zu weiterführenden Behandlungen beraten. In manchen Fällen kann dem Patienten schon durch eine physiotherapeutische Betreuung oder eine auf ihn angepasste Aufbissschiene Linderung verschafft werden, doch bei einer ausgeprägten Fehlstellung kann nur eine kombinierte Kieferorthopädisch-Chirurgische Behandlung helfen. Nach einer erfolgreichen Behandlung sollten jedoch die darauf basierenden Schmerzen der nach und nach Vergangenheit angehören.

Schnarchen und Schlafapnoe, keine reine Männersache!

Wenn man ans Schnarchen denkt, hat man ihn schon vor Augen: Den etwas dickeren, bärtigen Mann mit Schlafbrille. Was für die meisten typisch männlich ist, trifft leider auch auf Millionen von Frauen zu. Schlafapnoe kann bei Frauen in jedem Alter auftreten, manchmal mit Begleitsymptomen, manchmal aber auch ohne. Viele Frau wissen überhaupt nicht dass sie schnarchen.

Anhaltspunkte sind oft:

  • Tagesmüdigkeit
  • Depression
  • Chronischer Kopfschmerz
  • Verminderte Libido
  • Gewichtszunahme
  • Schnarchen
  • Schläfrigkeit
  • Erschöpfung

Die Folgen reichen von Kopfschmerzen und Bluthochdruck bis hin zu Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Diabetes. Wenn man trotz 7-8 Stunden täglichen Schlafs das Gefühl hat übermüdet zu sein und nachts des öfteren aufwacht, könnte die obstruktive Schlafapnoe die Übeltäterin sein.

Gründe hierfür sind oft Dysgnathien, eine Rücklage des Unterkiefers oder des Oberkiefers kann durch Einengung der Atemwege das Schnarchen verursachen. Der Körper benötigt eine massive Anstrengung um dennoch genügend Atemluft in die Lunge zu befördern. Irgendwann ist der Körper so sehr übermüdet, dass die Atmung schlichtweg ausgesetzt wird um endlich Ruhe zu finden. Diese sogenannten Apnoephasen (Atemaussetzer) können bis zu 3 Minuten lang sein. Versuchen Sie doch mal nur 60 Sekunden lang die Luft anzuhalten, es ist für einen ungeübten Menschen gar nicht so leicht. Der Körper wird in den Apnoephasen nicht mit Sauerstoff versorgt, die Sättigung sinkt und das Gehirn schlägt Alarm.

Alle Funktionen werden schnell wieder hochgefahren, das Herz beginnt sehr schnell zu schlagen und vom Gehirn kommt durch die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, das Signal zum Wecken! Von diesem ganzen Vorgang merkt der Betroffene meistens nichts. Durch das ständige Wecken erhält der Körper nicht den benötigten Tiefschlaf und durch das andauernde Hochfahren der Herzfunktion wird das Herz-Kreislauf-System sehr belastet.

Bei Frauen tritt die obstruktive Schlafapnoe seltener auf als bei Männern, dennoch ist sie eine gefährliche Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf. Eine genaue Untersuchung bei einem Schlafmediziner ist essenziell. Auch ein Kieferchirurg, Kieferorthopäde oder Zahnarzt sollte zwecks Ausschluss einer Kieferfehlstellung zu Rate gezogen werden.

Zahnschmerzen, welche Hausmittel helfen?

Die meisten kennen es, den plötzlichen ziehenden Schmerz im Zahn. Die Ursachen sind verschieden, doch Zahnschmerzen sind immer ein Grund zum Zahnarzt zu gehen. Oft ist es nicht das durch Karies entstandene Loch im Zahn, manchmal sind es auch freiliegende Zahnhälse, Parodontitis oder eine Überstrapazierung oder Abrasion des Zahnschmelzes durch nächtliches Zähnepressen und Knirschen.

Da Zahnschmerzen in der Regel nicht von alleine verschwinden, ist der Gang zum Zahnarzt obligatorisch. Doch was tun wenn die Zahnschmerzen gerade dann kommen, wenn gerade Wochenende ist, oder man im Urlaub entspannt am Strand liegt? Dafür haben wir hier ein paar der wirksamsten Hausmittel gegen Zahnschmerzen zusammengestellt.

Tipp 1:
Die einfachste und wohl wirksamste Methode: Schmerzmittel. Ibuprofen, ASS, Paracetamol und Voltaren helfen schnell, sind aber natürlich nicht die beste Wahl. Solche Medikamente haben immer Nebenwirkungen, bei Ibuprofen verursacht bei längerfristiger Einnahme Nierenschäden, Paracetamol zerstört mit der Zeit die Leber und ASS verdünnt das Blut über mehrere Wochen hinweg.

Tipp 2:
Hochprozentiger Alkohol. Zahnschmerzen entstehen in der Regel durch bakterielle Entzündungen, so ist es nicht verwunderlich dass eine Mundspülung mit Hochprozentigem sehr wirkungsvoll ist. Der Alkohol tötet die Bakterien ab.

Tipp 3:
Eine Salzlösung bewirkt oft Wunder. Sie können eine möglichst große Menge Speisesalz in heißem Wasser auflösen, abwarten bis die Mischung abgekühlt ist, und damit den Mundraum spülen. Die Wirkung ist erst nach ca. 2-3 Minuten spürbar, also etwas Geduld mitbringen. Wichtig: Bitte die Salzlösung nicht trinken, das ist sehr ungesund. Sollte auch bei Kindern nicht angewendet werden.

Tipp 4:
Gewürznelken, einfach ein paar in den Mund stecken und am besten vorsichtig nah an der schmerzenden Stelle zerkauen. Die ätherischen Öle wirken antibakteriell und schmerzlindern. Möglich ist auch Nelkenöl mit einem Wattestäbchen an die schmerzende Stelle zu geben.

Tipp 5:
Auch Zwiebeln, fein zerkleinert und in einem Tuch eingewickelt, können durch äußere Anwendung an der Wange die Schmerzen lindern. Vorsicht: Tränen und etwas abschreckende Geruch.

Fazit: Hausmittel und Schmerzmittel bei Zahnschmerzen sind zur Überbrückung bis zum Zahnarztbesuch eine hilfreiche Sache, doch wer ständig nur noch die Symptome bekämpft riskiert viel schmerzhaftere Zahnwurzelentzündungen und den dadurch Verlust der Zähne. Der beste Mittel gegen Zahnschmerzen ist und bleibt der Zahnarzt.

Dysgnathie als Ursache für Depressionen?

Über die Ursachen von Depressionen wird meist nur gerätselt. Oft sind Depressionen aber auch rein körperlich bedingt. Beispielsweise treten sie bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Schlafapnoe häufiger auf als bei körperlich gesunden Menschen. Ebenso kann eine Medikamenten- oder Alkoholabhängigkeit zu einer Depression führen. Was aber sehr viele Ärzte bisher fast komplett außer Acht lassen ist die Dysgnathie oder Zahnfehlstellung.

Hausärzte, Psychologen und Psychiater behandeln depressive Patienten meist mit Psychopharmaka und gehen selten von körperlichen Ursachen aus. Auch Zahnärzte und Kieferorthopäden sind oft nur auf den einzelnen Zahn oder die Ästhetik fixiert. Auf die Idee dass eine Kiefer- oder Zahnfehlstellung zu einer Depression führt kommt selten ein Arzt.

Es ist mehrfach beschrieben dass Depressionen mitunter  durch chronische Schmerzen verursacht werden können. Warum also nicht durch ständige Verspannungsschmerzen an Kopf-, Nacken-, Rücken- und Gesichtsmuskulatur? Oft sind die Kiefergelenke soweit abgerieben dass Knochen an Knochen reibt. Dies verursacht einen andauernden Schmerz. Viele bemerken die schmerzhaften Zustände gar nicht. Da die Betroffenen schon sehr lange damit leben, erachten sie diesen Zustand als normal. Ebenso begünstigt eine Dysgnathie oft die obstruktive Schlafapnoe. Durch eine Rücklage des Unterkiefers wird beispielsweise die Zunge nach hinten gedrückt und verhindert so Nachts eine ausreichende Luftzufuhr. Eine Schlafapnoe führt nach längerer Zeit nicht selten durch Übermüdung zu depressiven Verstimmungen.

Deutsche Wissenschaftler stellten nach einer Untersuchung von über 4500 Patienten fest dass CMD Schmerzen ein körperliches Symptom einer Depression sein könnten. Journal of Pain (2013). Die Erklärung hierfür ist dass depressive Menschen eine höhere Kiefermuskelaktivität haben als gesunde Menschen und dadurch die Entzündungen und Schmerzen entstehen.

Fazit: Bei Depressionen hilft manchmal auch der Gang zum Zahnarzt / Kieferchirurgen / Kieferorthopäden des Vertrauens.  Einige sind mit dem Thema vertraut, nur erzählt selten ein Patient seinem Zahnarzt etwas über seine Depressionen. Bis jetzt.

Kaugummi kauen trotz Kieferfehlstellung?

Dysgnathie-Patienten leiden meist an Arthrose an den Kiefergelenken. Die andauernde Fehlbelastung des Kiefers zerstört mit der Zeit den Knorpel in den Kiefergelenken. Die Folge: Es reibt Knochen an Knochen und verursacht schwere Schmerzen bei der kleinsten Bewegung. Für Arthrose anfällig sind meist die Gelenke, die von starken Kräften beeinflusst werden, wie beispielsweise das Kniegelenk.

Auch das Kiefergelenk kann von dieser Abnutzung betroffen sein. Meistens sind Fehlstellungen, Unfälle aber auch anhaltende falsche Belastung der Grund. Wenn man es am Tag hochrechnet, haben unsere Oberkiefer und Unterkieferzähne maximal 40 Minuten des Tages Kontakt miteinander. In der restlichen Zeit befinden Sie die Kiefer in Ruheposition, dabei sind die Lippen in der Regel geschlossen und die Zähne beißen nicht aufeinander.
Menschen, die ständig Kaugummi kauen, nehmen dem Kiefer die notwendigen Ruhepausen. Dadurch werden die Kiefergelenke außergewöhnlich stark belastet. Dies verursacht Verspannungen und Schmerzen an Rücken, Kopf und Gesicht.

Wenn eine Schädigung der Kiefergelenke durch eine Dysgnathie bereits vorliegt, sollte man am besten auf das Kaugummi kauen verzichten oder es zumindest reduzieren. Dies kann sonst zu einer Verschlimmerung des Gelenkverschleißes führen. Bei Menschen mit intakten Kiefergelenken kann das gelegentliche Kaugummi-Kauen nicht zu Beschwerden führen.

Schnuller abgewöhnen, aber wie?

Für viele Eltern ist es ein Segen, der Schnuller. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, da beim menschlichen Baby das Saugen angeboren ist, dies ist im Mutterleib schon erkennbar, in Form von Daumenlutschen. Auch Mediziner sind der Meinung dass die Verwendung eines Beruhigungssaugers in den ersten zwei Jahren keine späteren Schäden verursacht.

Auch viele Zahn-und Kinderärzte halten das Nuckeln an einem Schnuller für die bessere Alternative zum Daumenlutschen. Viele kennen es, sobald der Schnuller nicht in Reichweite ist wird großes Theater gemacht. Viele Eltern bringen es oft nicht übers Herz und erlauben ihren Kindern sogar die Verwendung eines Schnuller bis ins Schulalter.

Wann sollte die Abgewöhnung stattfinden?

Zahnärzte sind der Meinung dass Kinder maximal bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres auf den Schnuller angewiesen sein dürfen. Bis zu diesem Zeitpunkt können Fehlstellungen der Kiefer kompensiert werden. Danach sind die Schäden irreversibel.

Ein ständiges Nuckeln kann in dieser Zeit zu massiven Schäden an den Zähnen und dem Gebiss führen. Oft werden dadurch die Frontzähne nach vorne verlagert und es entsteht ein offener Biss frontal. Auch Störungen der Sprachentwicklung treten auf. Sie sollten frühestmöglich mit der Entwöhnung beginnen, da der Schluckreflex bei Babys ab dem achten Monat beginnt und der Saugreflex nachlässt, empfiehlt es sich nicht die Zeit bis zum dritten Lebensjahr abzuwarten. Je früher sie beginnen, desto einfacher ist die Entwöhnung für ihr Kind.

Wie gewöhne ich dem Kind den Schnuller ab?

Im Folgenden finden Sie einige Vorschläge die sich bewährt haben. Das Kind sollte bereit sein den Schnuller selbstständig abzugeben, nehmen Sie dem Kind den Schnuller nicht ab, oft beginnen die Kinder dann zur Kompensation am Daumen zu nuckeln.

Hier finden Sie einige hilfreiche Tipps zur Abgewöhnung:

  • frühestmöglich beginnen, am besten direkt ab dem 12. Monat
  • Den Schnuller nur zu festgelegten Zeiten verwenden
  • Loben sie das Kind so oft wie möglich bei der Abgewöhnung. Sagen Sie wie Stolz sie sind, dass er so ein großer Junge / sie so ein großes Mädchen geworden ist.
  • Beißring statt Schnuller, geben Sie dem Kind eine Alternative zum Schnuller. Dadurch wird auch der Saugreflex reduziert und der Beissreflex weiter angeregt.
  • Abschiedsfeier vom Schnuller, viele Parks, Zoos usw. haben sogenannte Schnullerbäume, dort kann das Kind seinen Schnuller aufhängen und ist ab diesem Moment ein großes Kind.
  • Schnuller verschenken: Das “schon groß gewordene” Kind kann zusammen mit den Eltern den Schnuller einpacken und jemanden Verschenken der Ihn dringender benötigt. Beispielsweise den Tierbabys im Zoo.
  • Geben sie dem Kind ausreichend Zeit

Seien sie kreativ, sie kennen ihr Kind am besten und können beurteilen welche Methode der Abgewöhnung die aussichtsreichste und beste für ihr Kind ist.

Das hilft gegen nächtliches Zähneknirschen

Viele Menschen knirschen nachts mit den Zähnen. Das verursacht nicht nur unangenehme Geräusche, sondern kann zu ernsthaften Beschwerden führen. Es gibt Methoden, das zu verhindern.

Bruxismus lautet der Fachausdruck für das Zähneknirschen. Dabei wird meist nachts geknirscht oder gepresst – mit den Zähnen oder der Zunge. Was lustig klingt, kann erste Konsequenzen haben.

Beim Knirschen beißt man unbewusst mit den Zähnen hin und her, wobei ein Geräusch entsteht, das etwa so angenehm ist wie jenes, wenn man mit dem Fingernagel über eine Tafel fährt. Andere beißen im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne zusammen, pressen mit der Zunge gegen die Zahnreihen oder saugen ihre Wangen ein und beißen auf den Innenseiten herum.

Im schlimmsten Fall fallen Zähne aus

All das hinterlässt auf Dauer Spuren: Die Zähne werden kürzer, es gibt kein Fissurenrelief mehr, die oberste Schicht wird auf Dauer weggerieben. Wenn die oberste Schicht weggeschmirgelt ist werden die Zähne immer empfindlicher. Im schlimmsten Fall kann sich der Kieferknochen verändern, die Zähne können sich lockern – und ausfallen. Wer die Zähne aufeinander presst, kann sie zerbröseln.

Denn Knirschen und Pressen geschieht mit einem unglaublichen Druck, wodurch die Muskulatur im Gesicht – vor allem im Kiefer – aber auch im Nacken, in der Schulter bis weiter hinunter verhärtet. Durch die verhärteten Muskeln kommt es oft zu Kopfschmerzen, zu Tinnitus und Sichtfeldeinschränkungen. Nicht zuletzt bekommen Betroffene den Mund nur mit Schmerzen und Knacken weiter geöffnet, das Kiefergelenk wird geschädigt.

Mehrere Ursachen für Zähneknirschen möglich

Die Ursache kann eine Zahn- oder Kieferfehlstellung sein, etwa wenn das Kiefergelenk nicht richtig steht. Auch kann ein ungleiches Verhältnis der Muskeln und Bänder vorliegen, zum Beispiel, wenn man immer nur auf einer Seite kaut.

Oft hat das Knirschen aber mit den Lebensumständen zu tun. Eine hohe Belastung im Job, Ärger in der Beziehung und Anspannung kann man tagsüber kontrollieren – nachts aber toben die Belastungen sich aus. Eine Aufbissschiene kann die Zähne schützen diese sollten alle halbe Jahr überprüft werden.

Um die akuten Schmerzen zu lindern, verschreibt der Arzt meist Physiotherapie. Doch die Ursache ist damit nicht behoben. Daher sollte man seine Wahrnehmung schärfen und beobachten, wann auch tagsüber die Zähne aufeinanderliegen. Denn eigentlich haben Zähne nur beim Essen und Schlucken miteinander Kontakt. Im entspannten Zustand nie.

Schon tagsüber bewusst Druck ablassen

Mehrmals am Tag sollte man sich die Frage stellen, wie es einem gerade geht, um seine Gefühle wahrzunehmen statt sie wegzudrängen. Ebenso hilft es herausfinden, was einen wann unter Druck setzt. Dann muss man einen Weg finden, mit den Situationen oder Menschen anders umzugehen. Bloß nicht weiter runterschlucken.

Auch mit einigen Übungen kann man dem Knirschen etwas entgegensetzen. So kann man den Mund mehrmals am Tag weit öffnen, um die Muskulatur zu dehnen. Es wird empfohlen, sich Übungen vom Physiotherapeuten zeigen zu lassen, um die Muskulatur zu dehnen und zu kräftigen.

Chirurgische Korrektur der Dysgnathie

Eine chirurgische Korrektur des Fehlbisses oder der Zahnfehlstellung kann die Ursache des Knirschens und Pressens beheben. Viele Kieferchirurgen bieten hierfür eine eigenen Dysgnathie-Sprechstunde an.